Befehl
Severus vor dem Manor der Lestranges und eilte den Kiesweg entlang auf das Gebäude zu. Er öffnete die Tür mit seinem Zauberstab und lief in den großen Salon, wo schon einige der Jungtodesser, die vor kurzem beitraten, standen.
„Mein treuer Giftmischer!“, wandte sich der dunkle Lord ihm zu und seine Getreuen drehten sich wie Marionetten ihm zu. „Ich hab einen Auftrag für dich.“
Die roten Augen des Mannes musterten ihn als Severus eintrat und vor dem Lord stehen blieb. Obwohl Severus daran gewöhnt sein sollte verpasste es ihm immer noch eine Gänsehaut und ein Schauer lief über seinen Rücken. Zumal ein Auftrag für ihn nichts gutes hieß. Nun, wenn er bedachte, fand er es nie gut von Voldemort gerufen zu werden. Er könnte jederzeit auffliegen. Wenn er auch nur einen klitzekleinen Fehler machte.
"Ich schicke dich, Evan..." Voldemort wies auf einen ebenfalls jungen Mann, hinter dessen Maske graue Augen hervorblitzten, mit einer Grausamkeit, die seinesgleichen suchte. Wieder lief Severus ein eisiger Schauer den Rücken hinab. Evan Rosier war ein grausamer Mann. Er quälte Menschen nur zum Spaß. Ähnlich, wie Bellatrix Lestrange. Nur subtiler. Er stand meist auf psychische Folter. Severus lenkte seine Gedanken auf seine jetzige Situation und den bevorstehenden Auftrag des dunklen Lords. "... Reuben und Abigaile mit unseren neuen Rekruten auf eine Mission. Ihr werdet, gemeinsam mit ihnen das Gemischte Dorf Vistrin angreifen. Wir sollten diesen Blutsverräter eine Lektion erteilen, sich nicht mit Schlammblüten und Muggeln..." Beide Wörter spuckte er mit solcher Verachtung aus, dass dem jungen Tränkelehrling die Galle hoch kam. "... zu verbrüdern und unser reines Blut verschmutzen."
Severus verabscheute diese Reden. Das Gelaber vom 'reinen Blut'. Voldemort war doch genauso wenig reinblütig, wie er selber. Das war doch bescheuert. Es machte ihn immer noch wütend, dass er damals auf dessen Worte reinfiel. Brüderlichkeit. Zusammenhalt. Akzeptanz. Macht. Alles, was er sich seit klein auf ersehnte, weil sein Erzeuger ihn nicht wollte und wie Dreck behandelte. Sein kleines Kinderherz brach.
"Zeigt diesen Blutsverrätern, was geschieht, wenn man unser reines Blut besudelt." Mit diesen Worten schickte der Lord seine Todesser los, um zu Plündern, Morden, Brandschätzen und was einigen verdrehten Gehirnen sonst noch einfiel.