Ich habe erneut entschieden, Tagebuch zu führen. Vielleicht hilft es mir, meinen Kopf zu beruhigen, wenn ich einen Teil meiner Gedanken 'auslagere'. Mal sehen, ob es mir diesmal gelingt.
Mein Kopf läuft schon seit Wochen auf Dauerbetrieb, pausenlos und immer auf hoher Geschwindigkeit. Manchmal habe ich Schwierigkeiten, den einzelnen Gedanken zu folgen, da alles so schnell hin und her wechselt, dass ich es kaum zu fassen bekomme. Ich kann deswegen nicht schlafen, gehe mit Kopfschmerzen ins Bett und wache mit Kopfschmerzen wieder auf. Natürliche, pflanzliche Hilfsmittel, die in Form von Tees und Tabletten helfen sollen, den Kopf zu beruhigen, helfen nicht. Auch keine Atem- oder Entspannungsübungen.
Also liege ich wach. Lasse mich überfluten. Höre vielleicht etwas Musik, um die Gedanken zu dämpfen. Aber ich bleibe wach. Schlaf finde ich nur, wenn ich nach zwei oder drei durchwachten Nächten so erschöpft bin, dass mein Körper keine andere Wahl mehr hat.
Tagsüber fühle ich mich danach nicht richtig anwesend. Als würde ich neben mir stehen. Dann bewegt sich die Welt um mich, wie in einem Traum, bei dem ich nur ein Zuschauer bin.
Nachts scheint mein Verstand so wach, mir spuken tausend und mehr Gedanken durch den Kopf, die ich tagsüber nicht zu Papier bringen könnte. Versuche ich dennoch, tags meine Gedanken zum Ausdruck zu bringen, sei es nun über das Schreiben oder Reden, bekomme ich nur noch Bruchstücke davon zu fassen, die so fein und flüchtig sind, dass ich selbst sie nicht mehr verstehe.
Nachts ist alles klarer. Nur bin ich oft zu müde, um mich aufzuraffen, hinzusetzen und zu schreiben.
Also bleibt alles in meinem Kopf. Unausgesprochen. In mir.
Vielleicht fällt es mir tagsüber schwer, wegen der ständigen Reizüberflutung von Außen, die alle bestehenden Gedanken wieder durcheinander wirft. Nachts dagegen, wenn alles um mich herum ruhig ist, kann ich sie deutlich hören.
Meine Augen brennen, mein Kopf pocht und mein Nacken schmerzt. Mein Körper schreit nach Ruhe. Wer wird sich wohl diese Nacht durchsetzen?