"Die rote Blume aus dem Gebirge, die zerfallen kann, wenn man nicht vorsichtig genug ist, die wir auch Lebensschimmer nennen.", wiederholte Maria die Aufgabe von Team 8. Shari und sie hatten ein Wurzelportal genutzt und waren über eine der Ausläufer des Kräutergeistes in die Bergwelt westlich des Leanan Flusses. Sanfte Berggraswiesen lagen wie im Sommer saftig grün. Es war als sei die Welt zum Erliegen gekommen. Maria und Shari wandelten über einen Bergpfad, vorbei an seltenen Pflanzen. Jedes Mal, wenn Maria eine rote Blüte erblickte, war Hoffnung in ihr, sie hätten ihr Ziel erreicht, doch die Kräuterhexe schüttelte nur den Kopf. Sie mussten noch weiter.
Da tat sich vor ihnen eine Kluft auf, welche in einen tiefen und finsteren Abgrund führte. Was sollten sie nun tun? Umkehren? Durchwandern? Nein, das würde zu viel Zeit kosten!
Maria hatte eine Idee, doch sie war sich unschlüssig, ob sie diese anwenden konnte. Ehe sie etwas sagte, legte ihr Shari die Hand auf die Schulter: "Es wird gelingen."
Maria presste ihre Handflächen aufeinander und grüne Energien stiegen in ihr vom Boden her auf und entfalteten sich als sie die Hände von sich stieß. Eine Hängebrücke aus Efeuranken entstand und erlaubte den beiden die Überquerung des Abgrunds. Er war nun keine Herausforderung mehr.
Weiter schritten die beiden. Auf halbem Weg erfasste sie ein Regen eiskalt waren die Tropfen und sie lasteten schwer wie Blei.
Da erblickte Shari Feuerkraut und dankte den Pflanzengeistern, ehe sie es pflückte. Dann reichte sie die Hälfte Maria. "Reib dich damit ein, dann wird dir bald warm sein und der Regen nicht schwer auf dir lasten." Und in der Tat, nur wenige Minuten fühlte sich Maria vollends trocken und warm. So erreichten sie relativ schnell den Gipfel des Plateaus. Vor ihnen lag ein Krater, dessen Zentrum mit einem Fluss von ihnen getrennt war. Hier erspähte Maria eine Steinplatte und las vor: "Tritt ein und du wirst deine Zukunft ändern, verlässt du diesen Ort, hast du deine Vergangenheit überwunden.", Maria schaute fragend zu Shari: "Was soll das bedeuten?"
"Dies ist das Tor in ein Jenseits. Wir werden es nur verlassen können, wenn wir erfolgreich sind.", ernst schwang in der Stimme der Kräuterhexe mit, doch sie war sich sicher, dass sie es schaffen würden. Also überschritten die beiden den Fluss. Ein Nebel umgab sie und zahllose kleine Irrlichter tanzten um sie.
Die Waldhexe richtete ihren langen Wanderstab in die Höhe, ein grünes Licht flackerte auf und stieß einen Funken in den Nebel. Nach wenigen Minuten hielt es und tanzte scheinbar über eine Stelle. "Dort hinten ist die Lebensschimmerblume, behalten wir Vorsicht, wer weiß was hier noch existiert."
So schritten sie zu der Stelle und ein kleines rotes Menschchen sprang umher und versuchte das grüne Licht zu verscheuchen. "Verschwinde du Dings! Los! Weg!", keifte der kleine Gnom.
"Entschuldigung.", begann Maria, "Wir bräuchten einen Lebensschimmer um ein schreckliches Winterdämonenunheil zu vertreiben."
"Augen?", blaffte der Gnom.
"Eisblau.", erwiderte Shari.
Der Gnom seufzte: "Da nehmt, es wächst allein für diesen unheilvollen Tag. Verzeiht, dass ich euch hinhielt"
So erhielten Shari und Maria die Lebensschimmerblume, sie dankten dem Gnom und machten sich auf den Heimweg.