"Wir sind schon seit Stunden unterwegs? Wann sind wir endlich da? Ich bekomme Hunger", fragte meine Freundin Caroline hinter mir. "Es ist nicht mehr so weit, Milady. Aber du hättest vorher was Essen soll", antwortete der Traumwanderer ihr neben mir.
"Wie denn? Wenn ihr mich nicht für das Frühstück weckt?!", meckerte Caro ihn an. Ich seufzte innerlich nur und ignorierte beide. Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Straße. Wir befanden uns mitten in einem Wald, auf dem Weg zur nächsten Stadt. Warum? Um etwas in Erfahrung zu bringen. Was genau? Streng geheim. Hehe.
"Du hast mir nicht gesagt, das ich dich wecken sollte. Außerdem war Mia dafür zuständig", antwortete der Traumwanderer. Wie ich den Dunkelich hasse.
"Stimmt gar nicht! Und Leute, könnt ihr euch bitte nicht auf meinem Rücken zanken? Das tut weh und nervt!"
"Dann hättest du dir vorher einen Sattel besorgen sollen", provozierte mich der Dunkelich mit seinem breiten Grinsen im Gesicht. "Ich kann nichts dafür, dass die Idee mich zu einem Eispferd zu verwandeln nicht von mir stand und ich an sowas nicht denke!", funkte ich ihn an.
"Leute, beruhigt euch! Da vorne liegt etwas!", beendete Caro schnell unser Streit und zog unsere Aufmerksamkeit nach vorne.
Auf dem Weg lag eine Art lila kugelartige Spur. Als wir uns langsam näheren, betrachteten wir Spur genauer. Es sah aus wie Trauben.
"Warum liegen hier Trauben rum auf Boden", dachte Caro laut und stieg endlich von mir. Ich verwandelte mich zurück und hob eine Traube auf. Ich betrachtete sie mir genauer. Sie war dunkellila und unbeschadet. In meinen Finger drückte ich sie leicht, aber sie gab nicht nach. Also zauberte ich einen Eisdolch herbei und schnitt sie auf. Darin war sie tief schwarz.
"Das ist eine Lotustraubenbeere. Sie sind bekannt für ihre vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Vor allem in der Medizin", klärte uns der Traumwanderer auf. Also wenn ich etwas Gutes an ihm sagen müsste, dann ist es sein vielseitiges Wissen.
"Aber warum liegen die hier?", fragte Caro nachdenklich. Ich schaute auf und sah wie die Spur vom Weg abkam.
"Scheinbar hat jemand eine Spur gelegt. Da hinten geht es weiter. Vielleicht braucht jemand Hilfe", sagte ich stand wieder auf. "Okay, dann folgen wir mal der Spur", antwortete Caro entschlossen und wir folgten ihr.
Die Spur ging durch den Wald, über dicke Äste, Stämme bis hin zu einer Lichtung. An der Lichtung angekommen, fanden wir eine kleine Wasserquelle. Aber am Wasser endete auch leider unsere Spur. Dafür stand ein junger Magierer vor uns, der zum Wasser gedreht war und aus der Quelle mit seinen Händen Wasser schöpfte und trank.
"Ähm.", kam es nur von Caro und der Magierer drehte sich erschrocken um. "W-Wer seit ihr? W-Waas wollt ihr? i-I-Ich besitze kein Geld", stotterte er ängstlich. Caro sah ihn genauso wie ich verwirrt an.
"Wir wollen dir nichts tun. Wir sind nur der Lotustraubenbeerenspur geholt und die führte hierher", antwortete Caro ihm.
Er war kurz erleichtert bis er panisch an seinen Gürteltasche ging und ein leeres Säckchen mit einem Loch raus holte. "Nein. Nein. Nein! Nicht schon wieder. Ich hin so ein Tollpatsch", jammerte er und ließ den Kopf hängen.
"Ist doch nicht schlimm. Die Spur ist nicht vermatscht. Wir können sie einsammeln", versuchte Caro ihn aufzuheitern, was auch klappte, wenn man mal die verschiedenen Emotionen dazwischen ignorierte.
Wir wollten gerade den Weg zurück gehen und die Beeren einsammeln, doch sie waren weg. Spurlos weg!
Wir waren alle verwirrt bis wir einen lauten Rüpser hörten von Migma, den wir erst jetzt bemerkten.
"Du hast nicht gerade meine Beeren gegessen oder", fragte der Magierer ihn, doch Migma gab ein freudiges 'Migma' von sich.
Caro gab sich ein Facepalm. Der Magierer war nun sehr traurig und am Boden zerstört. "Können wir dir trotzdem irgendwie helfen", fragte meine Freundin ihn vorsichtig. "Leider nicht. Hier in der Umgebung wachsen keine Lotustraubenbeeren und andere Heilkräuter zu suchen, wird wieder Stunden dauern, aber ich hab leider keine Zeit mehr dafür.", antwortete er. "Wenn Sie mir ein wenig Zeit erstatten würden, dann könnte ich Ihnen eine Heilpflanze besoren. Sie befindet sich auch nicht all zu weit weg", antwortete der Dunkelich plötzlich und schaute zur Quelle hoch. Ich schaute in die selbe Richtung. Dort befand sich eine türkise rosane Kletterpflanze. Der Traumwanderer schaute dann zu mir. Mit einer abwesende Geste ihm gegenüber verwandelte ich mich zu einer Schneeeule und besorgte die Pflanze mit Leichtigkeit.
Der Magierer bedankte sich bei uns und verschwand in einer Rauchwolke.
Wir machten uns auf dem Weg weiter, aber vorher müssen wir erst mal den Waldweg wieder finden und einen vor Bauchschmerzen jammernden Migma ertragen.
(Mittwoch, 11.03.2020)