Vielleicht waren manche schon auf einem Friedhof. Wenn man die Fläche betritt, dann gibt es überall so eine Friedhofsverordnung. Dort steht, was erlaubt ist und welche Dinge verboten sind. Dazu werden zumeist gesonderte Verbotsschilder an die Tore gehängt, wie: "Keine Plastikblumen"
oder: "Keine Hunde" und keine "Spritzmittel".
Leider werden diese Hinweise gerne und oft missachtet. Warum es so streng gehandhabt wird, ist wohl klar. Ein kläffender Hund, der eine Beerdigung stört ist unpassend für Trauergäste. Und Hunde, die auf fremden Gräber ihre Hinterlassenschaften hinterlassen machen sich auch nicht gut. Der Friedhof muss jeder Beschwerde nachgehen und wir sind zu wenige, um nur Beschwerden nachzugehen.
Da Friedhöfe öffentliche Flächen sind und manche sogar als Naturpark eingestuft sind, dürfen keine Spritzmittel ausgebracht werden. Wir haben Falkenhorste, Eulen, Hasen, Katzen Marder und auch Rehe. Es kann nicht sein, wenn auf diesen Flächen geschützte Tierarten verenden.
Dazu gibt es Menschen, die Beleuchtungsanlagen mit Batterien aufstellen, ihre Gartenutensilien an Bäumen festketten und Menschen, die dort Bierflaschen und anderes hinterlassen. Von den Drogenutensilien und verbotenen Pflanzen möchte ich erst gar nicht anfangen. Giftpflanzen gehören nicht auf einen öffentlichen Friedhof. Ja, selbst Hasch-Stauden müssen die Gärtner regelmäßig entsorgen. Hierfür wird eine Ausnahme gemacht. Drogenspürhunde dürfen auf einen Friedhof. Der Zoll und die Polizei nehmen die Funde auf und es ist immer ein riesiger bürokratischer Aufwand.
Nun zu den merkwürdigen Plastikblumen, Plastikpalmen und anderem Unrat aus Plastik, Kunststoff oder Grablichtern. Pro Hektar fallen pro Jahr etwa eine Tonne Plastikmüll auf einem Friedhof an. Darin nicht eingerechnet sind Blumentöpfe aus Plastik, Plastik Pflanzschalen, Grablichter und Blumenfolien. Als öffentliche Einrichtung muss der Müll von den Gärtnern getrennt werden. Zudem kostet der gelbe Gewerbemüll sehr viel Geld und bindet Arbeitskräfte. Pro Jahr macht das für einen mittleren Friedhof einen Betrag von bis zu zwanzigtausend Euro, ohne die Lohn und Betriebskosten.
Natürlich haben die meisten Friedhofsverwaltungen auch Verständnis. Auf Kindergräbern ist persönlicher Grabschmuck erlaubt. Hierzu zählen Plüschtiere, Spielzeug und andere Dinge, die die besondere Verbindung der Eltern zu den Kindern aufzeigen. Fußbälle und Kleidungsstücke sind jedoch untersagt, weil sie Diebe anlocken.
Warum ist es nicht möglich, vier Petunien, Geranien, Tulpen, Heidekraut oder anderes auf die Gräber zu pflanzen. Diese Dinge können kompostiert werden und sind nicht umweltschädlich.