Ich hatte drei Freunden das Leben gerettet.“
Er fing an zu strahlen. Seine Augen leuchteten. Und mich durchfuhr ein Kribbeln, eins das immer dann meinen Körper durchfließt wenn irgendetwas außerordentliches gutes, Herausragendes geling.
„Du glaubst nicht, wie froh ich war, wie froh mein Vater war. Ich hatte nur ein Problem. Wie solle ich meinem Vater erzählen, dass mein Bruder in Auschwitz ermordet wurde.“
Ein Schatten legte sich auf sein Gesicht. Das Strahlen verschwand für einen Moment. Doch dann sprang er wieder in der Geschichte herum.
„Aus London erfuhren wir, dass der Krieg zu Ende sei. Wir lasen in der Zeitung kurz bevor dass Auschwitz befreit worden war. Auf einem Foto sah ich meinem Bruder, wie er von einem Militärarzt untersucht wurde. Doch kurz danach erfuhr ich auch, dass er an den Folgen der Zeit in Auschwitz starb und der Arzt ihn nicht retten konnte. Noch aus London versuchte ich den Arzt ausfindig zu machen und schrieb ihm einen Langen Dankes Brief. Gott habe ihn selig. So froh war ich, dass es noch einen gab, der noch versucht das Leben zu retten, als es so schnell wie möglich einem zu nehmen. An einem Abend wurden wir alle von Churchill, so wie seinen engsten Ministern und Politikern eingeladen. Es war der 8.5.45. Wir bekamen per Telegraf die Bedingungslose Kapitulation mit. Dann stießen wir an und feierten ausgelassen. Es gab Schokolade und Süßigkeiten in Massen. Und auch das Letzt Mal für viele Jahre. Wir gingen zurück in unsere Heimat. Unser Bauernhof lebte noch. Unsere Nachbarn waren gestorben, doch dafür waren andere Flüchtlinge in unseren Bauernhof eingezogen. So wohnten wir lange. Bis unser Bauernhof verstaatlicht wurde. Wieder gingen wir weg. 89 kamen wir nach Prag. Uns ging es wieder schlecht und wir wollten raus aus der DDR. Ich besuchte eine Abendschule, um die Wissenslücken zu schließen.