Ein verbreitetes Märchen in Celyvar, dessen Moral unhöflichen Kindern mit dem Schreckgespenst des "Froschkönigs" droht, sollten sie sich nicht benehmen. Insbesondere der Beginn mit all den "Untaten" des Prinzen wird oft individuell angepasst und ausgeschmückt.
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Nach dem Prompt „Italienischer Wasserfrosch [Italien/Froschgesang]“ der Gruppe „Crikey!“
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Es war einmal ein hochmütiger Königssohn, der im Schloss seines Vaters lebte. Er war ein sehr bösartiger und arroganter Junge, der mit den Dienern schimpfte, die anderen Königssöhne beleidigte und die Hunde trat. [...]
Eines Tages war im Schloss seines Vaters ein großes Fest und der junge Prinz stand an der Tür und ließ die Gäste herein. Als nun eine gebeugte, alte Frau herankam, verzog der arrogante Prinz das Gesicht.
"Geh fort!", rief er der Alten zu. "Mein Vater hat nur die schönsten Frauen des Landes eingeladen."
"Aber ich wurde eingeladen." Die alte Frau zeigte ihre Einladung vor.
Der Prinz riss sie ihr aus der Hand und zertrampelte sie. "Geh hinfort, du garstiges Weib! Pfui, wie hässlich du bist! Scher dich zum Teufel."
"Ich werde gehen", sagte die Alte. Dabei warf sie ihre Kapuze zurück und war mit einem Mal eine wunderschöne Frau. Die schönste Frau, die der junge Prinz je erblickt hatte. Er erstarrte in Bewunderung vor ihr, fiel auf die Knie uns bat sie um Verzeihung, und lud sie ein. Aber die wunderschöne Fae - denn das war sie, eine der zaubermächtigen Frauen der ewigen Quellen - sah ihn nur zornig an.
"Du bist falsch, mein Prinz. Als ich alt war und deiner Gnade bedurfte, gabst du sie mir nicht. Aber jetzt, wo ich schön bin, stehst du nicht zu deinem Wort. Dein Herz ist finster und hässlich, doch du kommst damit durch, weil du jung und hübsch und reich bist. So will ich dir dein schönes Antlitz nehmen. Im Äußeren sollst du so hässlich sein wie im Inneren, dass jede die Wahrheit über dich erkennt."
So sprach sie und auf der Stelle wurde der Prinz von einem Blitz getroffen und ward in einen Frosch verwandelt.
Wie sein Vater und die Gäste den Frosch sahen, schrien sie angewidert und verjagten ihn. Der Frosch floh in die Kanalisation, in die Tunnel und Höhlen, unter die Erde.
Und dort haust er noch immer und beklagt sein Leid. Wenn du in den Abendstunden des Sommers einen Frosch hörst, dessen Gesang fast wie ein Weinen klingt, so ist das der Prinz, der an einem Tümpel sitzt und darauf wartet, dass der Fluch gebrochen wird.
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In manchen Varianten der Geschichte geht das Märchen noch weiter. Darin heißt es, dass der Froschprinz - nach dem Tod seines Vaters der Froschkönig - eines Tages von einer Prinzessin gefunden wurde, die Mitleid mit ihm hatte und ihn befreien wollte. Als sie sich ihm jedoch näherte, wurde der Froschkönig zornig, weil er nicht bemitleidet wurde, und verschlang das Mädchen mit Haut und Haar. In diesen Varianten wächst der Frosch mit jedem verschlungenen Opfer an und wird zu einem grausigen Monster. Die einzige Möglichkeit, sich zu befreien, ist es, ihn gegen eine Wand zu schlagen und dadurch zu töten, weshalb er in seinen Tunneln immer mehr Gänge gräbt, sodass er nie in eine Ecke mit einer Wand gedrängt werden kann.