Es war schon spät und die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen. In schnellen schritten, lief ich durch den Park. Der Wind strich sanft durch die Äste. Ich war viel zu spät dran. Endlich erreichte ich den Springbrunnen. Völlig erschöpft stützte ich meine Hände auf meine Knie. Ich bemerkte eine leichte Bewegung im Augenwinkel und blickte auf. Eine Dame stand auf dem Rand des Brunnens. Ihr Kleid wehte sacht im Wind, es hatte ein besonderes Muster als würde schwarze Farbe in Weiße blühen und neue graue Blüten bilden. Ich trat zurück, um sie ganz zu erblicken. Das Wasser des Springbrunnens funkelte in der Abendsonne und fiel in feinem Glitzerregen um sie. Ihre langen Haare wurden sacht vom Wind getragen. Es schien, als würde die Zeit still stehen. Die Turmuhr schlug zur vollen Stunde und der Moment zerstarb. Sie sprang leichtfüßig vom Stein und eilte davon. Am Ende war nur noch das Klacken ihrer Schuhe zuhören. Ich hatte ganz die Zeit vergessen, bei dem Anblick der eleganten Schönheit. Den Zug hatte ich verpasst und ich verpasste auch den nächsten, da ich beobachte, wie die Sonne hinter den Bäumen verschwand immer noch in Gedanken bei der Dame in Schwarz.
Inspiriert durch ein Bild von der Künstlerin Nayeli. Und dem Text, den sie darunter geschrieben hat. „Eleganz heißt nicht, ins Auge zu fallen sondern im Gedächtnis zu bleiben. Mit der Sehnsucht hat das zu tun, mit jenen Momenten, in denen sich die Eleganz als persönliche Erfahrung in die Nervenbahnen schreibt.“
Da ich das Bild hier nicht teilen kann hier der Link zum Bild.
https://www.instagram.com/p/CE62EOoHPKJ/?igshid=11y90apnqzgf4