Ernest Hemingway saß einmal mehr betrunken an Strand von Cuba und kippte sich einen Absinth nach dem anderen in den Hals. Einmal mehr polterten diverse Erinnerungen durch seinen Schädel. Seine Pistole hatte er, wie immer dabei. Mal schoss er auf Möwen und zu anderen Zeiten auf die Geister, die er im Zustand der Trunkenheit sah. Die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschob sich in diesem Zustand immer mehr in finsteren Trübsal, der seinen Geist stetig mehr vernebelte. Leidvolle Bilder tauchten auf und er glaubte sich an seine Morde zu erinnern. "Habe ich es nur geträumt." In seinem Kopf polterten die Erinnerungen wie leere Patronenhülsen hin und her.
"Warum verschwimmt meine Welt? Ist es richtig, was ich schrieb? Habe ich Menschen getötet, oder ist es nur eine Fiktion, die ein böser Geist mir eingegeben hat. Ich weiß es nicht mehr." Er griff sich seine Waffe und zielte auf ein Seeungeheuer, das gerade aus der Karibik auftauchte. Der Schuss ging ins Leere, aber die Leute schauten ihn finster an. Trotz der Trunkenheit stand Ernest auf und wankte mit seiner Flasche und seiner Waffe zu seiner Finca. Die bösen Geister rieten ihm, endlich dieses Land zu verlassen. In diesem Moment wusste er, dass seine Frau ihn erneut auf das Sofa verbannen würde, da er in diesem Zustand für alle Lebewesen eine Gefahr darstellte. Noch auf den Stufen der Finca trank er den letzten Schluck und warf die leere Flasche in den Garten. "Mary ich liebe dich!", grölte es aus seinem Mund. Eine Antwort hörte er nicht.
Tage später, nach dem Packen der Habe und den lästigen Ausfüllen der Zollpapiere kaufte er noch einige Zigarren. Dann kehrte er dieser Oase des Terrors den Rücken. Schon auf dem Flug wusste er, dass er sich bald seiner glatten, braunen Geliebten hingeben würde. In manchen Momenten wünschte er sich diesen Moment herbei, wenn die Projektile seinen Schädel zerschmetterten. Doch es dauerte noch, da er hoffte doch noch irgendwo Heilung oder seinen Frieden finden zu können. Im Jahr 1961 ergab er sich seiner glatten, braunen Geliebten, weil er keinen anderen Ausweg mehr sah.