Zwei Uhr nachts. Wir sitzen in der Küche, warten stumm.
Es klopft.
Als Vater sich vom Küchentisch hochstemmt, wirkt er um Jahre gealtert. Er geht in den Flur, kurz darauf höre ich ihn leise mit jemandem reden. Ich kann nichts verstehen, doch als er zurückkommt, winkt er mir.
"Hast du alles?", fragt Mutter flüsternd.
"Ja."
Viel ist es nicht, nur ein Rucksack mit Wäsche, eine Tasche mit meinen Papieren, Geld, etwas Verpflegung.
"Viel Glück! Meld dich."
"Ich hab euch lieb."
Wir umarmen uns, dann trete ich nach draußen zu dem kleinen, untersetzten Mann, der mich über die Grenze bringen soll.