(TW: 1)
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"Kaum etwas ruft uns die Vergänglichkeit deutlicher ins Gedächtnis als der Sopran eines Chorknaben." Der Kardinal setzt sein wohlwollendstes Lächeln auf, als man den Jungen zu ihm bringt. Lange wird es nicht mehr dauern und das Wachstum wird der Welt diese engelsgleiche Stimme rauben. Etwas, das der Kardinal nur ungern verlieren möchte.
Es muss jetzt geschehen.
"Setz dich", gebietet er. "Dein Gesang heute war exzeptionell! Das verdient eine Belohnung." Der Diener stellt den Kelch mit dem angewärmten, mit Laudanum versetzten Wein vor dem Knaben ab.
Im Nebenzimmer wartet der Arzt mit dem Messer, das die Jungenstimme nahezu unsterblich machen wird ...