Es war einmal eine Karnevalsfeier in einem winzigen Kuhkaff, das im ganzen Kreis für seine Mülldeponie bekannt war. Die Jecken dort waren in ganz besonderer Feierlaune und was so ein echter Jeck ist, der lässt sich nichts abhalten. Auch das Päärchen nicht, dass noch vor ein paar Tagen in so einem anderen Kaff in den Bergen mit zu wenig echtem Schnee und zu viel echtem Alkohol und lauter Musik abgehangen hat. Die hatten aus dem Schnee nur eine Erkältung mitgebracht. Jedenfalls kann man wegen sowas doch nicht das Jecke treiben sausen lassen. Sie machten sich mit Frohnatur ans Schunkeln und Bützen.
Den Jecken reichte diese eine Nacht jedoch nicht, so zogen sie aus, um dem ganzen Land eine Kostümpflicht wahlweise aus Herzchirurg, Kaffeefilter oder Entenschnabel zu bringen. Nun musste sich auch der letzte im Land dem Treiben anschließen. Zuerst haben die Spaßbremsen aus dem kühlen Nordosten noch voll was gegen die Maskerade gehabt. Einfach so was vielleicht noch selbst genähtes. In der Typischen deutschen Ordnung muss auch ein Kostüm einer Norm entsprechen. Ungenormte Kostüme, wer trägt denn sowas?
Das Land bedankte sich jedenfalls bei dem Kuhkaff und vor allem bei den ersten Feierfreudigen, indem es jahrelang dieser Tradition föhnte und sämtliche anderen Karnevalsumzüge und -feten untersagte. Auch das hatte was mit den Spaßbremsen aus dem Nordosten zu tun. Die kamen auch auf Feiern zu zweit und alle lustigen Kinder sind böse und so.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann glauben sie noch heute, dass Karneval wichtiger ist als der Rest der Welt.