Der Drache
Feistbard kam gerade mit einem Sack voll Kräutern und Pilzen die er im Wald gesammelt hatte ins Lager zurück, als er einen entsetzten Schrei hörte. Er lief in Richtung des Erdrutsches von wo der Schrei her kam und erblickte Schwigmunt in dessen Gesicht Entsetzen stand. „Ein Drache, ein Drache, ein Drache, …“ stammelte er vor sich hin. „Wo?“ fragte Feistbard. „Da, da hinten, beim Erdrutsch“ sagte Schwigmunt zitternd. In diesem Moment kamen auch der Ritter und Denkhart herbeigeeilt. „Ihr könnt doch nicht Edelbert alleine lassen!“ rief Feistbard und so schickte der Ritter Franz Denkhart zurück zum Lager. Die drei Männer näherten sich nun der Stelle, an der Schwigmunt den Drachen entdeckt haben wollte. „Das ist aber höchstens ein toter Drache!“ sagte Franz. Die drei blickten auf einen riesigen Schädel und einige sehr große Knochen, die an mehreren Stellen aus dem Erdreich ragten. Der Schädel besaß zwei riesige Hörner eines davon war halb solang wie ein erwachsener Mann – und außerdem riesige Zähne die aus seinen Kiefern ragten. „Fürwahr,“ sagte Franz, „aber ein Drache muss wohl es sein!“ Eine Weile standen sie ratlos vor den Knochen. „Meint ihr, es gibt hier noch andere Drachen?“ fragte Schwigmunt. „Drachen leben immer alleine, aber in einem Land, wo es Drachen gibt, muss es auch andere geben!“ meinte der Ritter. Zurück im Lager berieten sie, was zu tun sei. Auf alle Fälle mussten sie abwarten, bis Lentfrid und Strebhart zurück waren.
Nach einer schlaflosen Nacht machte sich Feistbard daran, seine Kräuter und Pilze auszupacken: „Das ist für Edelbert. Ich werde einen Absud kochen und eine Salbe bereiten damit es ihm besser geht.“ Als der Absud gerade fertig war, trafen Lentfrid und Strebhart im Lager ein. Ritter Franz dachte: „Wenn sie ihnen entgegenlaufen kann ich ja etwas von dem Sud trinken, ich habe auch Schmerzen und mir geht es auch nicht gut.“
„Wir bringen gute Neuigkeiten, nur einige Wegstunden von hier haben wir ein Kloster gefunden das uns aufnehmen kann, wir sind ja in Gottes Mission unterwegs!“ In Ritter Franz Kopf begann sich nun auf einmal alles zu drehen, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und sah Farben, Geräusche und Bilder wie er sie aus seinen schlimmsten Träumen nicht kannte. Ihm wurde Übel und er musste sich mehrfach übergeben. „Um Gottes willen, Herr Ritter, sie haben doch wohl um Himmels willen nichts von dem Sud getrunken?“ fragte Feistbard besorgt. „Mir ist so schlecht, so komisch,…“ sagte der Ritter noch und fiel dann in einen tiefen Schlaf.