Dies ist ein Aufruf zum Schutze bedrohter Tier – ähm Kommentar-Arten | büüüüüddde waaaaaaida maaaaachn! [Satire on]
Ein Kommentar ist eine Gattung mit erstaunlich unterschiedlicher Erscheinung. Zur Übersichtlichkeit teilen wir sie in drei Arten:
1. die Quietsch-Kommentare
Büüüüüdde, moach schneaaall waaaaaaidaaaa! | Des is sooooooo süüüüüß!
Oder ein schlichtes Waaaaaaaiiiiiddaaaaaa! gehören in diese Kategorie.
Sie treiben sich zumeist in Herden umher und überschwemmen die Kommentar-Gehege wie ein Schwarm Fische – aber auf trockenem Land. Das heißt: Sie sind vielleicht ab und zu faszinierend, jedoch auch verstörend und meistens fehl am Platze.
2. die hyperkritischen, demotivierenden Kommentare, Flames
Erinnern an – nunja. An eine klebrige Nacktschnecke [ja, diese fetten, rotorangen], die sich quer über die Geschichte schleimt und dabei weder hilfreich noch nett anzusehen ist. Im Gegenteil. Sie lässt nur eklige Spuren zurück, die sich lediglich schwer abwaschen lassen.
Und 3. die konstruktiven Kommentare
Eine selten anmutende Präsenz. Gute Kommentare sind wie Frühlingswetter im Winter. Irgendwo gibt es das – nur meistens nicht hier. Meistens. Denn manchmal kommen sie doch heraus. Wie Eulen entfalten sie ihre Flügel und begeben sich ganz präzise auf die Jagd. Nach guten wie auch verbesserungswürdigen Stellen einer Geschichte. Beispiele, Verbesserungsvorschläge werden eingestreut. Lob wird hervorgebracht, wo es auch etwas zu loben gibt [← → die Quietsch-Kommentare]. Kritik verfolgt die Intention, den Autoren nicht durch die eigene Überpräsenz und Genialität inspiriert herablassend zu behandeln [← → die hyperkritischen, demotivierenden Kommentare, Flames], sondern angemessene Korrekturen vorzuschlagen oder auch ganz schlicht die subjektive Meinung an Beispielen der Story aufzuzeigen – und zwar respektvoll. Dabei müssen konstruktive Kommentare weder ausführlich noch lang sein. Es geht um die Argumentation des eigenen subjektiven Urteils bzw. Erläuterung der eigenen Meinung. Kleinere Exemplare dieser Art sehen so aus: Ich mochte es | mochte es nicht, weil ...
Qualität braucht Zeit!
Nicht immer hat jedoch der aktive Kommentar-Schützer Zeit und/oder Muße, um wilde Fanfictions an die Leine zu nehmen und mit konstruktiven Kommentaren zu verpaaren. Denn so unglaublich es klingen mag: Auch aktive Kommentar-Schützer haben ein aktives Leben außerhalb des Fanfiction-Geheges.
Was folgt daraus?
Wilde Verbreitung unliebsamer zuweilen auch gefährlicher Kommentar-Arten? Rücksichtslose Ausrottung? Kastration?
Wie meistens im Leben hilft die Balance. Wie in der Natur, so braucht es auch unter den Kommentar-Arten eine gewisse Ausgewogenheit, damit das Gleichgewicht nicht kippt und wir in wilden Raufereien oder oberflächlichen Vor-sich-hin-vegetieren von Kommentaren versinken – wie in weichem Kot.
Aber wie ist diese Balance konkret zu erreichen?
Irgendwie süß sind sie ja – diese schnell geschlüpften, gequietschten Kommentare [vgl. Kommentar-Art 1], aber verbreiten sich auch wie Mäuse. Zu schnell. Unkontrolliert.
Leitfaden für neue, unerfahrene Kommentar-Schützer:
Was hilft gegen die Plage?
Interesse, Motivation und ein wenig Zeit.
Ein paar Impulse zur konstruktiven Kommentar-Zucht:
Was hat besonders gut gefallen?
Was eben nicht?
Wie kamen die Charaktere rüber?
Wie war die Storyline?
Wo gab es Überraschungen/Unerwartetes?
Was war leicht vorhersehbar?
...
Warum der ganze Kommentar-Schutz? Können wir nicht froh sein, wenn die Geschichten überhaupt gelesen werden? Wenn überhaupt ein wilder Kommentar sich ins Freigehege verirrt?
Wenn Fanfiction-Bändiger ab und zu weniger (Mäuse und trockene Fische Schnecken) Kommentare erster und zweiter Art lesen müssen (und sich darüber auch noch freuen; lieber ein toter Fisch als gar nichts im Aquarium) und dafür mehr (Eulen) konstruktive Kritik bekommen, dann – ja, was dann? Keiner bekommt Geld. Keiner hilft einer wohltätigen Aktion. Nicht einmal Schokolade* gibt es. Höchstens ein bisschen Motivation und ein weiteres Kapitel. Büüüüdde macht weeeeeida!
Eure Jaelaki
*Kinderschokolade oder weiße Schokolade bitte senden an [bitte hier meine Adresse einfügen].