Wenn ich schwimme, dann fühle ich mich ganz frei. Ich fühle mich selbst so intensiv und bin dabei in mir wie verändert, fühle mich selbst wie in einer anderen Welt.
Ich gehe gerne schwimmen. Normalerweise gehe ich joggen, um etwas für mich und meinen Körper zu tun. Dabei liebe ich es gar nicht. Ich zwinge mich. Manche sagen, sie brauchen das. Ich nicht. Die ersten Meter fühlen sich schrecklich an. Ich fühle meine Beine, meine Waden, alles muss erst warm werden, ich selbst muss es wohl auch. Aber ich weiß, dass ich es tun muss, wenn ich fit bleiben will, so ausschauen will, wie ich mich in und mit mir wohlfühle. Aber mögen mag ich dieses Joggen nicht.
Und so bin ich immer froh, wenn endlich wieder Mai ist und das Schwimmbad aufmacht. Endlich. Keine Sportschuhe. Keine Laufklamotten. Kein ewiges Waschen der Shirts und Laufhosen. Nur noch Bikini an, Hose und Shirt drüber und ab. Schon die Fahrt zum Schwimmbad mit dem Fahrrad ist Freiheit für mich.
Dann die Klamotten einfach auf eine der Bänke legen, schauen in welcher der Bahnen weniger los ist, kurze kalte Dusche und hineingleiten ins Wasser.
Ich mag genau das. Diese kalte Dusche liebe ich. Es ist soooo kalt in dem Moment, alles in mir zieht sich zusammen. Meine kleinen Brüste werden noch kleiner. Meine Nippel so hart. Mein Hintern zieht sich zusammen, ich bin hart wie ein Brett. Und schon hier beginnt Spüren. Fühlen. Mich. Alle meine Reaktionen. Ich lebe.
Und ich atme tief ein, wenn ich ins Wasser des Beckens gleite, meine Haut reagiert mit einem Schauer und dort, wo die kalte Dusche alles hat zusammen ziehen lassen, werde ich weich umspült und lockere mich. Meine Brüste füllen den Bikini wieder aus, meine Brüste spüren das Wasser, das um sie herum spült, meine Pobacken öffnen sich und ich spüre die kühle Feuchtigkeit, wie sie durch mein Höschen direkt durch mich hindurch gleitet. Ich werde umspült, bin umgeben von einer feuchten zweiten Haut - ich atme in mir und auf mir. Alles ist gleitend weich. Das Wasser, ich selbst.
Und dann stoße ich mich ab, eingereiht in die anderen Schwimmer, meine Schwimmbrille taucht alles in ein dunkles blau - und ich tauche mit den beiden ersten Zügen durch das Wasser. Ich bin frei. Ich bin ich.
Und dann ziehe ich mich nach oben, kann wieder atmen, nutze den kurzen Moment über Wasser für einen tiefen Zug frischer Luft - und gleite wieder hinab in mein Element. Ich bin so frei. Und ich fühle mich so gut. So spürbar ich selbst. Und alles an mir und in mir lockert sich. Ich könnte alles loslassen in diesem Moment. Ich gebe mich hin. Absolut. Keinem Mann, wie ich es sonst gelernt habe - ich gebe mich diesem nicht greifbaren Wasser hin, dass mich nicht packt, sondern umspült, überall. Ich bin inmitten einer anderen Welt.
Und wenn ich später wieder hinaus gehe, etwas müde von der Anstrengung, noch leicht feucht vom Nass, dann schaue ich mich um. Und wenn ich Glück habe, entdecke ich einen schönen Körper, den ich in Gedanken auf der Heimfahrt mit mir nehme. Denke an Hände, die mich warm und fest packen und die letzten Tropfen des Schwimmbades vermischen sich mit den ersten Tropfen meiner Gedanken-Lust. So schön.