"Klimawandel? Ach das geht mich doch nichts an.", sagte meine Mitbewohnerin als wir gemeinsam zu Abend aßen. Ich hatte gerade erst dieses Fass ohne Boden geöffnet, da war es auch schon rand voll und am überlaufen. -Ich sollte mir dringend eine bessere Metapher für die Einleitung einfallen lassen...; Aber egal, verlassen wir das Ökosystem Autor und widmen uns wieder dem Wesentlichen.-
"Ich wusste nicht, dass du vor hattest 2050 bereits Tod zu sein. - Musst du mir etwas sagen?", erwiderte ich ein ein wenig zynisch, wie immer wenn man mich relativ schnell abwiegeln will und mir die Sache Ernst ist.
"Wieso 2050?", entgegnete sie mir verdutzt und scheinbar rechnete sie nun nach ob sie da noch wirklich als lebendig durchgehen könnte.
"Weil da die Auswirkungen des Klimawandels bereits so deutlich ausgeprägt sein werden, dass Städte wie Hamburg, Singapur und Miami von dem erhöhten Meeresspiegels teils bis vollkommen verschlungen sein werden." Ich pausiere und sehe Skepsis, wie man immer Skepsis sehen muss, und führe fort: "Hamburg zum Beispiel hat jetzt schon regelmäßig Probleme mit Hochwasser und steigendem Grundwasserspiegel."
"Das wusste ich nicht."
Die Debatte, die nie eine war, verlief im Sande, bis die Fluten der Zeit sie überdeckten und ich deshalb mich nicht mehr an alle Details erinnern kann und nur das habe, was ich mir über dieses Gespräch am Freitag den 16.03.2018 notiert hatte.
Auch anderweitig stieß mein Anliegen, über dieses bedeutsame Thema zu sprechen auf taube Ohren. Oft war die Gegenreaktion genervt und mit rascher Abwehr verbunden. Es existierte kein Interesse für diese Thematik. Wie kann man von einem Thema genervt sein, dass in der Öffentlichkeit nicht Mal debattiert wird? Das Thema Klima kommt weder im Koalitionsvertrag (noch jemand den gelesen?) und in den Talkshows des Wahlkampfs nur ein einziges Mal vor. Dabei handelt es sich um DAS übergeordnete Thema, dass unsere Welt unser Leben hauptsächlich beeinflusst. Es ist zugleich das am schwierigsten zu lösende Problem und seine Lösung würde mehrere Probleme abmildern, sogar zum Teil lösen. Und wir lösen es nicht, indem wir es Tod schweigen, sondern indem wir darüber GEMEINSAM uns austauschen, denken und handeln. Doch wir verschränken lieber unsere Arme, vor unserem Wohlstandsbäuchen, und behaupten, wir könnten nichts tun, weil die anderen nichts tun würden. Dann tut man lieber nichts. - Eine bestechende Logik. Selbst wenn man als einziger auf der ganzen Welt Kleinigkeiten für das Klima tut, kann man schon was erreichen. Man kann selbst CO² vermindern, andere Inspirieren und einiges mehr - Die Macht des einzelnen, kann die Welt beeinflussen, weiterbringen und verändern.
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25.03.2018 © Felix Hartmann