Die reichen Industriestaaten, jene welche die Macht haben in der Klimafrage etwas zu bewegen haben das Geld und die Möglichkeit durch Kaufkraft Entwicklungsländer dazu zu bringen sauber zu produzieren, dafür müssten sie aber ihreren eigenen Profit mindern. Sowas machen die Industriestaaten wenn sie Angst haben, selbst betroffen zu sein.
Unglauben?
Dann führe ich Mal das Beispiel Ebola-Bekämpfung an. Die Ebola-Epidemie 2014 dürfte noch den meisten in Erinnerung sein. In den ersten neun Monaten starben 71% aller Betroffenen [1], insgesamt starben 11.316 Menschen [2]. Diese Zahl bezieht sich auf einen zwei jährigen Zeitraum, was 5658 Toten pro Jahr oder 15,5 Toten jeden Tag, also jeden zweiten Tag 16 Tote, bedeutet. Freilich das die Weltgemeinschaft zusammen rückte, Gelder und Köpfe freigab und nach einer Lösung suchte. Allerdings nicht für die Leidenden, sondern ein Heilmittel falls sich eine besser betuchte Person infizierte, als arme Kleinbauern.
Aber Ebola ist ein Witz, gegenüber der tödlichsten "Krankheit" die wir kennen: Hunger.
Allein 2015, also im zweiten Ebola-Jahr starben nachweislich 6 Millionen Kinder an Hunger. Das sind 16.438,4 Tote Kinder jeden Tag; dass sind mehr Tote Hungerkinder als es insgesamt Ebolatote während der zwei Jahren Ebola-Epidemie gab. [3] - Und das sind nur die Hungertoten Kinder.
Wer erinnert sich an die Wellen der Berichterstattung, die deswegen durch unsere Medien schwappten, die Gelder und Köpfe die freigesetzt wurden um dieses Problem zu lösen....
Es gab sie nicht, die Hilfe, wofür auch der Lohn wäre Menschlichkeit, dafür kann man sich keine Prada-Handtasche oder ein Audio-Surroundsystem kaufen. Und ähnlich verhält es sich beim Klima. Denn wem helfen wir da? Den Hungernden Kindern, die noch keine Hungernden sind. Die WFP geht davon aus das 2050 20% mehr Hungertote bei Kindern zu verzeichnen sind, durch die Folgen des Klimawandels, dass sind 7.200.000 tote Kinder im Jahr oder fast 20.000 jeden einzelnen Tag. Zum Vergleich durch den Abwurf der Hiroshima-Bombe starben 22.000 Menschen am Tag des Abwurfs.
Doch bereits heute haben wir diese Marke geknackt, denn nicht nur Kinder sterben an Hunger: Jährlich sterben 8,8 Millionen Menschen an Hunger [5], dass macht auf 365 Tage: 24.109,6 Tote täglich. Wir werfen also schon heute täglich eine Atombombe auf die Ärmsten der Armen, wie wird das erst wenn der Klimawandel all seine Schrecken offenbart hat.
Lösen wir die Klimafrage nicht, akzeptieren wir weiterhin Atombomben auf Kleinbauern und Fischer. Menschen, die für den Lebensstiel der Industriestaaten nichts können und doch am meisten darunter leiden.
---------------------------------------------------------------
Fußnoten:
[1] WHO Ebola Response Team: Ebola Virus Disease in West Africa – The First 9 Months of the Epidemic and Forward Projections In: New England Journal of Medicine. 9. September 2014, S. 140926130020005, ISSN 0028-4793. doi:10.1056/NEJMoa1411100.
[2] Ebola Situation Report - 16 March 2016. Weltgesundheitsorganisation (WHO), 16. März 2016, abgerufen am 18. März 2016 (englisch).
[3] http://de.wfp.org/hunger/hunger-statistik
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabw%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki#cite_ref-39
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger#cite_note-4
---------------------------------------
25.03.2018 © Felix Hartmann