Tief im Boden ziehend,
voll Sogkraft dunkle Fäden;
mein Herz mir schon entfliehend,
mein Wille niederkniend.
Ein Maul aus Erdreich,
voll quälender Versprechen.
Dunkel wie ein tückisch Teich;
nicht hinzuseh’n, wär ein Verbrechen.
Blick’ ich hinein, seh’ ich nur Nacht,
und hätte nicht mein Seelenkind
mir aller Sterne Licht vermacht -
so sähe ich nur Dunkelheit
im Frost des Soges kalter Wind.
Blick’ ich hinaus, bin ich im Schacht,
schon im Verschlingen inbegriffen,
und sowieso kommt stets die Nacht …
so hat die bodenlose Tiefe
sich mir zum Freund und Feind vermacht.
Geh’ ich hinein, komm nicht mehr raus,
geh’ nicht hinein, bleib’ ewig steh’n;
ich hab’ die Wahl, oh Freudenschmaus,
zwischen der Qual oder den Weh’n …
©2017 L.A.W.