Wo Wind am Rand des Abgrunds flüsternd wehend,
wo jener dunkel blickend, blinde sehend,
verheißungsvoll und drängend voll Verlockung fleht
in Einsamkeit, nur Täuschung noch darüber steht.
Wo hoch der Gipfel, da auch gähnt das Nachbarstal
und mag sich schnell darin verlier’n, wer tiefer steigt,
verlor’n im Schattennebel der Erschöpfungsqual;
dort unter dräu’nder Finsternis, die schwere schweigt.
In diesem Abgrund jener Welten tief dazwischen,
verborgen in den schwarzen aller Nischen,
wo nur der Flammen Flackern Trostlicht bringend
im Glutlicht knisternd Zweifel ferne singend,
dort stets gibt Tiefe nur, wo Raum genug gelassen,
Bekannt und Fremd einander Hände reichen -
wo überbrückend jenen Abgrund, der verlassen -
von Horzont zu Horizont nicht voneinander weichen.
Nicht alles kann im Schein der Wahrheit wanken,
wo Erdbeben, da Risse scharf entstehend
sich auftun wie auch dunkel die Gedanken,
wo Wind am Rand des Abgrunds flüsternd wehend.
Wo Träume nach und nach darin versanken,
wo jene dunkel blickend, blinde sehend,
und schlangengleich das Schattenreich umranken.
©2018 L.A.W.