»Wer bist du?«
»Ich bin Sophie. Aber wahrscheinlich interessiert dich das gar nicht. Du willst nur wissen, was ich von dir möchte«
»Was willst du?«
»Was ich von dir will? Du müsstest es am besten wissen, schließlich existiere ich nur in deinem Kopf«
»Was?«
»Das sollte ich eher dich fragen. Warum bin ich hier? Doch sicherlich kenne ich die Antwort besser als du«
»Du machst mir Angst«
»Deshalb bin ich hier«
»Was bist du?«
»Ich bin Sophie, ich bin in deinem Kopf und ich mache dir Angst. Was kann ich also sein?«
»Ich...ich weiß es nicht«
»Also um dir auf die Sprünge zu helfen, es hat mit meinem Namen zu tun«
»Weisheit?«
»Nicht direkt. Im übertragenen Sinn«
»Das macht keinen Sinn«
»Doch macht es. Ich bin in deinem Kopf, deshalb solltest du meinen Namen hinterfragen, genauso wie es die Philosophie tut. Schon wieder eine Anspielung auf meinen Namen. Was bedeutete Sophie für dich?«
»Sophie war der Name meiner nie geborenen Schwester, der Name steht also für mich für den Tod«
»Und weiter?«
»Die Philosophie hinterfragt alles, also für Fragen, für das Unbekannte, die Suche nach der Lösung«
»Fast. Und alles Unbekannte steht für die Angst, der Tod ist auch etwas Unbekanntes, der Name Sophie stammt aus einer anderen Nation und ist damit wieder etwas Fremdes. Ich könnte noch viel mehr sagen«
»Und was bist du jetzt?«
»Sophie bedeutet für dich auch ein bisschen nicht wahr haben wollen, verdrängen. Verdrängen führt zur Angst. Was bin ich also?«
»Angst?«
»Genau. Alles im Leben dreht sich um Angst, wirklich alles. Nicht immer offensichtliche Angst, denn sie ist manchmal gut getarnt. Zum Beispiel im Verdrängen, nicht wahr haben wollen. Immer die Angst. Immer ich.
Deshalb werde ich dich ab jetzt begleiten, wohin du auch gehst«
»Was willst du von mir?«
»Das wirst du niemals erfahren, doch ich werde dich von nun an begleiten«
»Warum ich?«
»Alle anderen sind entweder schon voller Angst oder besitzen gar keine Gefühle, denn sie verstecken diese hinter einer Wand«
»Ich verstehe es trotzdem nicht und irgendwie macht es mir Angst«
»Sei beruhigt, denn ohne mich gibt es auch keine Freude und keine Liebe. Aber auch keinen Mut. So nun aber genug geredet, ab jetzt halte ich mich im Hintergrund. Bis bald«
»Bis bald«