Du bist Elred Aramys Nuvian.
Ihr solltet keine Zeit verlieren. Es braucht nicht viel, deine Gefährten zum Weg in die Wüste zu überreden. Weder Karja noch Brenna sind besonders sicher, was der richtige Weg wäre.
Ihr reist durch ein endloses Dünenland, dessen Buckel beinahe höhnisch an die Wellen eines Meeres erinnern. Als würde dieses Land seine Scherze mit euch treiben, indem es so große Ähnlichkeit zu seinem absoluten Gegensatz beweist.
Ein Lichtblick bietet eure Reise: Ihr begegnet keiner Menschenseele, sodass ihr niemandem erklären müsst, was zwei Kalynorer und eine Piratin in diesem Teil der Welt suchen. Doch das ist dir nur wenig Trost, während du beobachtest, wie eure Wasservorräte schwingen. Die Wüste ist noch heißer und trockener als das Erdgräberland. Ihr habt am ersten Tag abgesprochen, bis zum Einbruch der Nacht auf Flüssigkeit zu verzichten, doch kurz nach dem Mittag zwingen euch Trockenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit dazu, doch etwas zu trinken. Eure Körper sind völlig entkräftet, ohne Wasser kämt ihr schlicht keinen Schritt mehr weiter. Auch eure Kleidung ist durchnässt von Schweiß. Die Hitze ist überwältigend.
Als die Nacht hereinbricht, habt ihr bereits alles getrunken, was ihr für den Abend aufheben wolltet. Und ihr habt immer noch Durst. Da es nun rasch eisig kalt wird, sucht ihr auf den wenigen Wüstenpflanzen nach Tau und trinkt sogar – sehr vorsichtig – den Saft eines Kaktus‘. All das hilft kaum. Noch immer sitzt ein hartnäckiges Pochen hinter deiner Schläfe.
Ihr verbringt die Nacht mit Wassersuche. Irgendwie schafft ihr es, eure eigenen Reserven nicht anzutasten, obwohl du dir nicht erklären kannst, woher ihr die nötige Stärke nehmt. Unausgeruht versucht ihr am nächsten Tag, Strecke zu machen, doch ihr werdet immer langsamer. Eure Füße tragen euch kaum voran. Ihr macht ein paar Schritte, müsst anhalten, durchatmen …
Eine Düne zu überwinden kostet euch mehrere Stunden. Immer wieder gibt der weiche Sand unter euch nach und ihr rutscht zurück. Am Ende kriecht ihr wie Eidechsen über den aufgeheizten Sand.
Am Mittag sucht ihr verzweifelt Schatten und baut euch ein Zelt aus eurer Kleidung. Euer Willen bricht und ihr leert sämtliche Wasserschläuche. Dann sitzt ihr im provisorischen Schatten, alle ohne Oberteile, während sich langsam das schlechte Gewissen aufbaut.
Doch mit der Sorge kommt auch neue Kraft. Als die Sonne wieder sinkt und es ein wenig kühler wird, seid ihr erholt und wiederbelebt. Einzig Müdigkeit bremst euch etwas, doch darauf nehmt ihr keine Rücksicht. Ihr marschiert los, bis tief in die Nacht hinein. Erst kurz vor dem Morgen haltet ihr, nehmt die Flüssigkeit des Taus auf, eure einzige Wasserquelle, und füllt die Schläuche mit viel zu wenig Wasser. Ihr zieht den Tag über weiter.
Am Mittag haltet ihr an, versteckt euch erneut unter Kleidung und versucht, die heißen Stunden zu verschlafen. Ihr seid auch rasch eingeschlafen, erschöpft nach nun zwei rastlosen Nächten.
Du erwachst mit kratzendem Hals, völlig ausgedörrt und erhitzt. Wie ein Braten im Ofen. Ächzend tastest du nach dem Wasserschlauch, doch die Flüssigkeit darin würde kaum eine hohle Hand füllen, geschweige denn, dass es deinen Durst lindert.
Neben dir keuchen Brenna und Karja im Schlaf.
Hoffnungslos lässt du den Kopf in den Sand sinken. Du weißt nicht, ob du bis zum Abend durchhältst. Und selbst wenn – dann wird dich der nächste Tag töten.
Deine Atemzüge gehen mühsam und schwer. Du bist viel zu matt, um dich zu bewegen.
Dir ist klar, dass das hier das Ende ist.
Dies ist kein Canon-Ende, deshalb gibt es hier keine Fortsetzung.
Für das Canon-Ende musst du zur großen Oase gehen.
Vielen Dank für's Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!