Du bist Brenna Sundergeer.
Schweigend hebst du die Hände ein Stück und machst beschwichtigende Gesten. Diese Falle wurde offenbar gut geplant. Du kannst dir nicht vorstellen, dass die Bewohner der Pyramide irgendeine Lücke gelassen haben, aus der ihr herausschlüpfen könnt.
Eure einzige Chance ist es, euch als vertrauenswürdig zu erweisen und zu hoffen, dass sie euch früher oder später doch glauben.
Karja nickt, doch Elred zögert sichtlich. Du siehst ihm fest in die Augen und versuchst, alle Zuversicht in diesen Blick zu legen. ‚Vertraue mir‘, bittest du stumm. Da lässt er die Schultern sinken und beugt sich deiner Entscheidung ebenfalls.
Du bist dir sicher, dass du euch drei nur so retten kannst.
Trotzdem schluckst du, als schließlich eine schwere Tür vor dir auftaucht. Ihr werdet durch diese in einen dunklen Raum geführt. Es ist warm, das Dach läuft spitz zu, nur die Wände laufen an den Seiten gerade herunter. Steinbänke brechen daraus hervor, es gibt außerdem einen Eimer als Toilette.
Offenbar liegt die Zelle im Kopf der Pyramide. Dass ihr hinaufgestiegen seid, hattest du mitbekommen, jedoch nicht, wie hoch ihr gekommen seid. Du warst zu sehr damit beschäftigt, dir Sorgen zu machen.
Brav wie Lämmer tretet ihr ein und lauscht darauf, wie die Steintür rumpelnd vorgeschoben wird. Es gibt ein Gitter auf Kopfhöhe, das nächste zu einem Fenster, was dieser Raum euch bietet. Durch den waagerechten Schlitz flackert der Feuerschein einer Fackel.
Mit einem dumpfen Schlag rastet die Tür ein.
„Wir haben es geschafft“, erklingt die Stimme eines jungen Wächters auf der anderen Seite. „Sie haben sich einfach so einsperren lassen!“
„Ich atme erst auf, wenn sie tot sind. Diese Söldner sind gefährlich.“ Das ist der Hauptmann. „Ich will Wachen vor der Tür und auf allen Fluren. Und denkt daran: Keine Nahrung, kein Wasser.“
Im schwachen Licht tauscht ihr nervöse Blicke. Sie wollen euch aushungern? Entsetzen gräbt sich durch deine Eingeweide, während du dem stummen Vorwurf in Elreds Blick begegnest.
Die Erleichterung der Wächter kann nur einen Grund haben: Es gab doch eine Möglichkeit, zu entkommen!
Und ihr habt sie ungenutzt verstreichen lassen. Du hast euch zum Tode verurteilt. Insbesondere Elred – nun darfst du zusehen, wie er deinetwegen stirbt.
Mit den Lippen formst du lautlos die Worte: „Es tut mir leid.“
Dies ist kein Canon-Ende, deshalb gibt es hier keine Fortsetzung.
Für das Canon-Ende musst du die Flucht wagen.
Vielen Dank für's Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!