Das gesamte Königreich war in Aufregung verfallen und die Diener des Königs eilten herbei, um alles für den Ritterschlag vorzubereiten. Doch es sollte nicht nur bei einem bleiben, nein, es waren gleich zwei Dutzend von ihnen! Umso erfreuter erhob sich der König von seinem Thron, die Königin im Hintergrund, als sich einer seiner Diener, sein Botschafter, neben ihn stellte und ihm die freudige Nachricht überbrachte, dass alle Herren sich inzwischen in den großen Saal eingefunden hatten, in dem auch einige einfache Volksleute bereits standen und mit allen Bemühungen versuchten, die Gesichter unter den Helmen auszumachen. Allerdings ohne Erfolg.
So wurden die baldigen Ritter auch gleich einzeln vor den König gerufen und mit der Verkündung eines jeden neuen "ehrenhaften", "loyalen", "mutigen", "großzügigen" Ritters, jubelte das Volk mit derselben Begeisterung. Auch als der letzte Mann nach vorne trat, um sich vor dem König niederzuknien, applaudierte die Menge. Das Volk war mindestens genauso glücklich darüber, jemanden zu haben, der für ihr Königreich kämpfen würde, wie der König und die Königin. Der noch gar nicht so alte König streckte seinen Rücken und sprach, während sein Gegenüber vor ihm kniete. "Ash Stoneblood, Sie haben in den letzten Jahren sehr viel Mut, Loyalität und Intelligenz erwiesen und verdienen sich somit den Titel des Ritters. Sie meisterten viele Aufgaben und führten gar eine schwer verletzte Gruppe von mutigen Kämpfern heim, obwohl Sie einfach hätten fliehen können. Waghalsig und doch danken wir Ihnen. Nun liegt es an Ihnen, Ash Stoneblood." Er sah in die Runde und sprach etwas lauter weiter. "Werdet Ihr einstehen für Eure Anbefohlenen, die Schwachen stützen und die Not der Leidenden lindern?" Die Antwort kam ohne zu Zögern, "Jawohl!" Und als die Stimme des Mannes, der eigentlich kein Mann, sondern eine Frau war, den Raum erfüllte, so blieben dem König die Worte weg.
Der König drehte sich zu seiner Königin um, die ihm mit einem Kopfnicken die Antwort gab. Die Volksleute raunten und staunten nicht schlecht, als sie erkannten, was eben vor ihren Augen geschah: Eine Frau wurde zum Ritter, einer Dame, geschlagen.
Die Prozedur wurde fortgesetzt und das Lächeln in Ashs Augen war kaum zu übersehen. Es folgten noch weitere Worte und Schwüre, bevor endlich das passierte, worauf alle gewartet hatten: Ein Berühren der rechten Schulter mit dem Schwert, dann auf links, wobei der Schwur und Lebensvertrag in Macht trat. Und somit wurde Ash Stoneblood zur ehrenhaften Ritterin vom Nordreich geschlagen und lebte im Namen der Ehre.