Dieses Buch ist eine Erweiterung zum "Buch der Lebewesen", das eine größere Einordnung der Lebensformen der Eisenwelt bietet, und auch die vollständigen Übersichten enthält. Solltest du irgendwann verwirrt sein, empfehle ich, die ersten beiden Kapitel des Buchs zu lesen.
Vampire sind eine vielfältige Lebensform der Eisenwelt, die ihren Stand irgendwo zwischen Fluchwesen wie Werwölfen, Illusionsdämonen und (Fledermaus-)Tiermenschen hat. Die Vampirnatur entsteht durch den Kontakt mit einem Gift dämonischer Natur, das die DNS und Physis eines Lebewesens verändert. Dabei kann es wie bei einem Virus auch zu Mutationen kommen, die von dem entsprechenden Mutanten weitergegeben werden, sodass sich mit der Zeit verschiedene Vampirarten entwickelt haben. Die ersten Vampire gehen vermutlich auf Experimente eines oder mehrere Dämonen zurück, die kleine Gruppen verwandelter Erdvölker schufen, wobei jede Gruppe ein etwas anderes Gift erhielt. Die genaue Zahl der unterschiedlichen Vampirarten ist noch nicht erforscht.
Das Gift wird üblicherweise über einen Biss weitergegeben und besteht aus gewöhnlichen Giftstoffen in Verbindung mit schwacher Radioaktivität und natürlicher Magie. Das Gift muss in die Blutbahn des Opfers gelangen, wo es die Zusammensetzung desselbigen und weitergreifend auch die Physis des Gebissenen verwandelt. Ein Vampir sieht oft noch genauso aus wie als Erdwesen (bei Tierwesen führt das Vampirgift meistens zum Tod, vermutlich, da sie bereits ein hohes Level an Grundmagie besitzen). Vampire haben oft kalte Haut, hohe Regenerationsfähigkeiten und vergrößerte Stärke und Geschwindigkeit, dagegen sind sie häufig empfindlich gegen Sonnenlicht oder Wasser, welches sie beide verbrennt. In manchen Fällen verlieren sie ihren festen Körper und werden zu einer Illusion, die beispielsweise kein Spiegelbild hat. Die Verwandlung kann auch die Haut- und Haarfarbe betreffen, oft verändert sich die Farbe der Augen. Vor allem stoppt die Verwandlung den Alterungsprozess, und zusammen mit der hohen Regenerationsfähigkeit ihrer Zellen macht dies Vampire nahezu unsterblich, da es schwierig ist, sie zu töten.
Als Nebenwirkung des Gifts kann eine Allergie auf bestimmte Pflanzen auftreten, außerdem zehrt der Körper mit der Zeit aus und wird schlank, manchmal geradezu dürr. Insbesondere aber muss sich ein Vampir regelmäßig von Blut ernähren, um nicht zu sterben, während die Nährstoffe anderer Lebensmittel für ihn oft wertlos werden. Gewöhnliche Speisen können sie zwar essen, aber nicht weiterverarbeiten, manche vertragen Erdvolk-Essen gar nicht mehr. Viele Vampire sind darauf angewiesen, lebendiges Blut zu trinken, da das Blut von Toten sie vergiftet.
Beim Bluttrinken kommen den Vampiren ihre speziellen Zähne zugute, die ausnahmslos jede Art besitzt. Es handelt sich um spitze Zähne mit einem Giftkanal, ähnlich wie bei Schlangen. (Einige Vampire können ihr Gift auch spucken.) In geringen Dosen wirkt das Gift lähmend und betäubend auf warmblütige Opfer, während eine Exposition über einen längeren Zeitraum dazu führt, dass die Giftkonzentration im Blut weit genug steigt, um eine Verwandlung zu starten. Dabei wandelt das Gift das vorhandene Blut um; hat der Vampir zu viel getrunken, stirbt das Opfer trotz großer Giftlevel, geringere Giftlevel können wie eine Krankheit überwunden werden, wobei es hilft, sich dem Tageslicht auszusetzen, was dem Vampirgift schadet.
Die Verwandlung führt zu einem Koma, das etwa 24 Stunden anhält, bevor die Umwandlung abgeschlossen ist - danach kann es zu katerähnlichen Nachwirkungen für weitere zwei Tage kommen; und auch dies ist nur ein allgemeiner Mittelwert, der sich je nach Vampirart unterscheiden kann. Die magische Natur des Giftes wird von der Tageszeit beeinflusst, in geringem Maße auch von dem Stand der Monde. Ähnlich wie bei Werwölfen spielt also auch bei Vampiren der Zeitpunkt des Bisses bzw. damit auch der eingetretenen Verwandlung eine große Rolle, um die Fähigkeiten, Kräfte und Macht eines Vampirs zu bestimmen.
Bei der Verwandlung verlieren sie ihre Fruchtbarkeit, bei manchen ersetzt das Gift gar Herzschlag und Atem, sodass Vampire wegen dieser Einbußen an Vitalzeichen oft als 'untot' klassifiziert werden.
Vampire leben sowohl in großen Schwärmen oder als Einzelgänger, manche wechseln zwischen beidem. Für gewöhnlich bleiben die mächtigeren Vampire jedoch unter sich, leben alleine oder in kleinen Gruppen ('Familien'), und treffen Artgenossen nur zu seltenen Gelegenheiten, während die niederen Vampire oft den Schutz der Masse suchen.
Der Speichel eines Vampirs kann kleinere Wunden verschließen, was sie nutzen, um die Spuren eines Bisses zu vertuschen. Wissenschaftler haben dadurch begonnen, Vampirspeichel für die Medizin zu verwenden. Ähnlich wird auch Vampirgift für seine beruhigende Wirkung und als Rauschmittel genutzt. Die medizinische Wirkung steht jedoch in keinem Verhältnis zum Risiko, wenn man einen lebendigen Vampir fangen möchte, sodass die Mittel nur in seltenen Fällen genutzt werden, oder wenn sich Vampire freiwillig zur Mitarbeit überreden lassen.