Theo geht zu Liese in die Unterkunft, Henry versorgt stumm die Kranken
Theo: Liese? Bist du wach? Ich muss dich sprechen.
Liese: Theo, endlich, ich erwarte dich! Kommt ihr voran?
Theo: Das ja, doch schlimme Botschaft bringe ich.
Liese: Sprich nur, ich bin schon längst dafür bereit.
Theo: Thomas ist erneut erkrankt, und wieder
war keiner in der Lage, ihm zu helfen.
Ich sehe, Liese, du warst nicht bereit.
(Man sieht Henry, der sich abstützen muss und offensichtlich Schmerzen hat)
Liese: Ich hab geahnt, dass es so kommen musste,
denn ohne Frieda gibt es Thomas nicht.
Und trotzdem ist es traurig, doch ein Schock,
die Wahrheit und Endgültigkeit zu hören.
Theo: Und Schlimmeres wirst du noch hören müssen:
Unsere Arbeit scheint von Fluch befallen,
wie viel wir kämpfen, keiner ist geheilt,
wo sich Besserung zeigt, folgt Rückschlag gleich.
Wir wissen nicht mehr ein noch aus, und müde
erwarten wir gesenkten Haupt's den Tag.
(Henry sinkt auf die Knie, umringt von den Schattenwesen, mit dem Trank)
Schattenwesen: Tod und Gift und Krankheit,
Tod und Gift und Krankheit,
Tod und Gift und Krankheit,
bringen wir allen zum Trank.
(Sie geben Henry den Trank)
Liese: Gebt nicht auf, ihr findet einen Weg!
Und du, du denke ja an deinen Schwur!
Theo: Die Lage wird nur schlechter, ich verzweif'le!
Liese: So gib nicht nach, oh Theo, denk an Henry!
Willst du den Freund verraten – und auch mich?
(Die Schattenwesen lassen von Henry ab)
Theo: Und wenn der Pakt die allerletzte Wahl ist?
Wenn nur noch dieser Weg uns Rettung bietet?
Liese: Bitte, Theo, tu es nicht! Für mich!
Und wenn du mein Drängen nicht verstehst,
ach, ich muss dir endlich mein Geheimnis sagen!
Theo: Ein Geheimnis? Was verbirgt sich nur in dir?
Liese: Du hast nichts bemerkt? So hör mich an:
Henry: Theo! Schnell, Freund, komm zu mir!