Lass uns einen anderen Weg zurück nach oben nehmen, vorbei an dem Wasserrad im inneren des Berges, das von einem gigantischen Fluss betrieben wird. Es erschafft genug Energie für den Palast, die Bibliothek und die Stadt - zugegeben, besonders viel Elektronik gibt es hier noch nicht, also wird auch wenig Strom benötigt. Aber siehst du, dass das Rad vier dicke, reich verzierte und dazwischen vier schmalere, ebenfalls verzierte Speichen hat? Jede ist beschriftet, das liegt daran, dass das Rad eine Nachbildung des Schicksalsrades ist. Es ist ein mythisches Rad, das die Geschicke der Bewohner hier lenken soll und Bestandteil vieler Redewendungen hier:
"Er befindet sich auf der dritten Speiche.", "Ich dachte, ich wäre auf der achten Speiche, aber es ging noch schlimmer.", "Ich fühle mich auf der ersten Speiche nach dieser langen Krankheit."
Das Rad dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und jede Speiche hat ihre Position. Ganz unten ist die achte Speiche, der absolute Tiefpunkt, rechts davon beginnt es mit der ersten, der ansteigenden Speiche, es folgt die zweite, die hinaufführende, dann die dritte, die aufsteigende, die vierte, die oberste ... nun, du begreifst das Prinzip. Die beiden waagerechten Speichen stehen jeweils für den schnellen Auf- oder Abstieg, die vier kreuzenden Speichen sind langsamer interpretiert - der Sturz kommt auf der fünften langsam ins Rollen, auf der siebten bremst man nach dem Sturz aus. Speiche acht und vier sind Stillstände, die jedoch nicht ewig anhalten. Dieses Rad wirst du auf vielen Schnitzereien und Fresken in der Stadt sehen.
Text: Das Schicksalsrad von Gai-Shitori
Profil: Mobu Cajatoshija