Trügerisch
Vogelsingen, froh und munter
zieht durch wandernd helle Luft,
immer wärmer, immer bunter,
intensiver wird der Duft.
Nachtfrost weicht dem langen Warten,
das dem Sommer stets voraus;
meidet manchen grünend Garten,
fehlt im frischen Morgenstrauß.
Sonnenstrahlen sanft verweben
früh gesprochene Versprechen,
lassen sie im Äther schweben
und bewahren sie vor Brüchen.
Doch die Trockenheit gewährt,
dass die Wärme bald der Hitze
und die Hitz’ dem Brande weicht;
während im bequemen Sitze
wir dem zuseh’n, kaum beschwert.
Unberechenbar erscheint
diese Änderung uns nun,
die doch selbst herbeigeführt;
Stress gebärt nun selbst das Ruh’n,
ungehörter Wandel weint.