Die Sonne steigt stetig, und ich wandere Kilometer für Kilometer durch den Wald. Hier suchen mich die schlimmen Erinnerungen nicht heim.
Ich bleibe kurz stehen und lege den Kopf in den Nacken. Die Bäume um mich herum werfen ihr Laub ab; ein stiller Abschied vom Sommer, und ein leises Willkommen an den Winter. Gelbe, rote und braune Blätter fallen um mich herum auf den erdigen Waldweg vor mir. Manche landen auf meiner schwarzen Kapuzenweste, und einige verfangen sich sogar in meinen langen Haaren. Mit einer raschen Bewegung wische ich das trockene Laub von meinen Schultern und gehe weiter, den Kopf immer noch in den Nacken gelegt und nach oben schauend, während meine Füße durch die kleinen Laubberge pflügen. Risch-rasch ...
Auf einmal gabelt sich der Weg, und ich gehe nach links, allerdings diesmal zwischen den Bäumen hindurch. Über heruntergefallene Äste, durch knisternde Blätter und noch taunasses Gras. Wurzeln ragen aus dem Waldboden hervor, und ich muss aufpassen, dass ich nicht darüber stolpere. Die Sonne scheint frontal in mein Gesicht, und unwillkürlich blinzele ich. Da vorne ist der Wald scheinbar zu Ende, denn ich erspähe ein Maisfeld. Eines der wenigen, die noch nicht abgeerntet worden sind. Sogar einige Maiskolben hängen noch dran. Ich reiße eine Staude ab, wobei sich dies als ziemlich mühseliger Kampf herausstellt. Schlussendlich gewinne ich die Oberhand und halte den Mais stolz ins Sonnenlicht. Golden leuchten die Körner, und ich weiß jetzt schon, was es heute zum Abendbrot geben wird: Mais mit Butter! Lecker!
Ich klemme meine Beute unter den Arm und schlendere am Feld entlang. Da weckt etwas am Waldrand meine Aufmerksamkeit.