Eine Höhle. Dunkel. Der Geruch nach Moschus erfüllt die stickige Luft und raubt mir jeglichen Atem.
Blind taste ich mich vorwärts. Meine Hand greift in etwas Spitzes, Stacheliges, und mit einem Aufschrei ziehe ich sie weg. Etwas Warmes läuft nass über meine Finger, und ich brauche kein Licht, um zu sehen, was es ist.
Nach meinem Schrei, der wie ein Echo widerhallt von den dunklen Felswänden, leuchten vereinzelt Lichter auf. Nein, keine Lampen oder dergleichen. Es sind Kristalle! Immer mehr leuchten. Verschiedene Arten; Diamanten, Saphire, Rubine, Smaragde, Bernsteine und viele mehr, von denen ich die Bezeichnung nicht weiß.
Der Schmerz und das Blut reißen mich von dem atemberaubenden Anblick der bunten Vielfalt los. Verdammt, ich brauche irgendwas zum Verbinden! Aber hier, in dieser Höhle, werde ich wohl schwer was finden, was mir nutzen könnte. Obwohl ich nicht damit rechne, dass mich jemand hört, rufe ich: "Hilfe! Ist zufällig jemand hier? Ich bin verletzt! Hilfe!"
Nur das Echo antwortet mir.
"Hilfe! Hilfe!", hallt es von den kristallbedeckten Wänden wider.
Und dann - ich traue meinen Ohren nicht - ertönt eine fremde Stimme!
"Meine Fresse, Bürschchen! Das ist ein heiliger Ort und kein Trainingsplatz!"
Ich zucke zusammen. Adrenalin durchflutet meinen Körper. Instinktiv balle ich die Fäuste, ducke mich leicht und achte darauf, dass meine Füße fest auf dem Boden stehen. Wer auch immer dort in der Dunkelheit lauert, darf nicht damit rechnen, dass ich, nur weil ich verletzt bin, mich nicht zu wehren weiß!