Unter den finsteren Wolken in Purpur singen schwingend die Violinen, während das glorreiche Piano meinen Gang zum Altar begleitet. Flinke Schatten huschen vorbei, ein kindliches Lachen durchzieht die ewige Nacht mit seinem Echo. Heute geschieht etwas Großes! Etwas Wunderbares! Lang ersehnt würde heute unsere Vermählung vollzogen werden!
Das blutrote Rosengesteck ziert mein hochgestecktes Haar, passend zum burgunderfarbenen Renaissance-Kleid. Majestätisch. Einen Schritt. Nach dem anderen.
Eiskristalle legen Spuren auf den von mir berührten Boden. Wie wunderschön würden sie im Höllenfeuer funkeln.. ein Lächeln legt sich bei diesem Gedanken um meine Lippen.
Der Pastor wartet bereits totenblass, gediegen in seinem schlichtschwarzen Anzug. Auch er lächelt. Wie wunderbar!
An seiner Seite, mein Bräutigam. Jung. Hoffnungsvoll. Hoffnungslos verliebt. Ein Sterblicher. Seine Schönheit verzaubert mich, so wie seine Unschuld. Hinreißend..
Und Krähen fliegen tief über unsere Köpfe hinweg, lassen sich schließlich nieder, der Trauung beiwohnend. Wir können es kaum noch erwarten!
Vor allem freue ich mich auf unseren gemeinsamen Walzer.
1.. 2.. 3..
1.. 2.. 3..
Er würde sich loslösen..
1.. 2.. 3..
Langsam würde er seine Welt hinter sich lassen, die Lebenden vergessen..
1.. 2.. 3..
Es würde nur noch mich für ihn geben..
1.. 2.. 3..
Und wenn der Walzer endet, endet auch das Fest.
Die Hochzeitsnacht, der Höhepunkt dieser wundervollen Verbindung! Es raubt mir schier den Verstand, wenn ich nur daran denke. Er würde in den Genuss meiner kostbaren Liebe kommen. Und obgleich es die letzten Augenblicke meines Bräutigams unter den Lebenden sein würden, wird sein Verlangen nach mir unsterblich sein. Auf ewig gebunden. Auf ewig mein..
Der 31. Oktober.
Das ist meine Nacht.
Jahr für Jahr.