Als nächstes stellte Prismin den Maskenrauch her. Es war denkbar einfach und dauerte nicht lange, trotz aller Sorgfalt. Die feine Asche der verbrannten Maske füllte sie in einen Lederbeutel und diesen in einen zweiten Beutel. Beide verknotete sie sorgfältig, damit die Asche weder nass würde noch aus Versehen auslief. Die Asche band sie fest an ihren Gürtel.
Ihr zweiter Tag in Masquera war vergangen.
An ihrem dritten Tag in Masquera machte sich Prismin auf die Suche nach der passenden Maske, nach reinem Feenstaub und der Lebensschimmerblume. Am Abend wandelte sie frustriert durch die Gassen Masqueras. Dies war eine schöne Stadt und unter anderen Umständen wäre sie gerne noch eine Weile geblieben. Doch jetzt kam sie hier nicht mehr weiter. Sie merkte, wie sie mehr und mehr in den Bann der Feste und Illusionen geriet. Es war an der Zeit, ihre Suche woanders weiterzuführen. Sie musste etwas tun, noch vor dem großen Pseudonym-Feiertag.
Hier in Masquera würde sie noch die Träne eines gesunden Pseudonyms finden. Dies wäre sicherlich kein Problem – hier gab es so viele gute Schauspieler, sicherlich waren einige von ihnen auch Pseudonyme.
Zuvor brauchte sie aber noch die Maske. Prismin blickte hoch zu den funkelnden Sternen. Die einzige Maske, die bisher gepasst hatte, war die Maske aus der Galerie der alten Masken. Es widerstrebte ihr, die Maske zu stehlen, doch ihre Mission war wichtig für alle Belletristicans. Sollte ihr am nächsten Morgen keine passende Maske über den Weg laufen, so würde sie die blaue Maske aus der Galerie mitnehmen.