Die Sonne war gerade aufgegangen, als Daniel erschöpft im Hauptquartier ankam.Er warf seine Schuhe in den großen Container am Eingang. Er war fast voll. Schon der zweite diese Woche. Momentan hatten alle mehr als genug zu tun. "Hey Boss, ich brauch neue Schuhe bis morgen, meine sind schon wieder durch!" Rief er in die große Halle. Er ging zu dem abgetrennten Bereich im hinteren Teil der Halle und blieb vor einem Tisch stehen auf dem sich Berge von Akten türmten. Hinter den Türmen hockte der Boss. Er sah über seine Brille hinweg. "Im Ernst, Daniel?" Der junge Mann seufzte "Ja, im Ernst. Und kann ich bitte endlich eine andere Einheit bekommen? Die drei machen mich wahnsinnig! Die zwei großen waren ja schon anstrengend aber seit die dieses Kind haben... Ich will nicht mehr!" Der Boss war schon wieder mit einer Akte beschäftigt. "Sobald was frei ist." Genervt stapfte Daniel davon. Immer bekam er die gleiche Antwort. Wie frustrierend. Das Kind war eigentlich nicht das Problem. Seine Träume waren meist friedlich und bunt. Was für die Eltern sprach. Daniels Problem waren die Eltern. Dauernd musste er sie wecken. Nicht nur wegen der Alpträume, besonders der Mann hatte immer wieder Atemaussetzer beim schlafen. Merkten die das denn nicht? Und er durfte sich dann irgendwelche Traum-Inhalte ausdenken die ihn dazu brachten, kurz aufzuwachen und, verdammt nochmal, zu atmen. Ihr schien das ziemlich egal zu sein. Der Frau musste er keine Albträume schicken, für die sorgte sie schon selbst. Fahrstühle die machten was sie wollten, das Kind geht verloren, das Auto fährt nicht dahin wo es soll, Zähne fallen aus. Die Frau musste er wecken damit sie nicht zu tief in ihren Horrorszenarien versackte. Und so hüpfte er die ganze Nacht von einem zum anderen. Füsse voran. Das ging nicht nur ihm an die Substanz, sondern auch den Schuhen. Daniel träumte von einer Single Einheit. Einen zufriedenen Menschen mit schönen Träumen, der allein wohnte. Das war der Jackpot für einen Traumtänzer.