Landgasthof Mayer in der Nähe von Nienburg an der Weser. Karl der Eigentümer schaut aus dem Fenster und ruft Elfriede, die Köchin. "Schau mal Elfride der ganze Parkplatz füllt sich mit Autos. Alles dicke Karren. Fette Benz, übermotorisierte Audis und aufgemotzte BMW. Und jetzt kommen auch noch unsere Dorf-Polizisten mit ihrem Zafira und dem alten Mondeo. Was ist den hier los. Werfe sicherheitshalber die Küche an. Könnte sein, dass die vielen Männer vielleicht was futtern wollen."
"Herr Bundespräsident, beide Autobahnen sind dicht. Es gab überall schwere Nebelunfälle und der Hubschrauber kann nicht fliegen, weil überall Nebel ist. Die Flugbereitschaft vom BGS in Fuldatal kann uns nicht unterstützen, weil sie in Berlin ein paar Staatsgäste nach Dresden fliegen müssen. Es wäre das Beste, wenn wir hier eine kurze Rast einlegen. Die Fahrer müssen ihre Lenkzeitpausen einhalten und manchen Mann drückt die Blase. Ich sah in dem Lokal zwei Personen. Wir werden die Leute überprüfen und vielleicht können die was auf die Tische Zaubern."
Der Bundespräsident nickte. "Machen sie das. Ich feile noch an meiner Rede." Die kugelsichere Tür von dem Fahrzeug schloss sich. Polizeirat Niemeier ging zu der verschlossenen Tür und klingelte. Karl öffnete und sah sich den Mann an. "Sie wünschen?" "Wir sind in einer Notlage. Es wäre freundlich, wenn wir hier eine kleine Rast einlegen könnten. Kaffee, Tee und eine Kleinigkeit zu Essen wären wunderbar." Karl grübelte. "Kaffee, Tee, Wasser und Bier sind da. Das mit dem Essen kann zwanzig Minuten dauern. Strammer Max, Grüne Bohnen Eintopf geht auch und eine Gulaschsuppe oder eine Schlachteplatte können wir auch auf den Tisch zaubern. Aber warum haben sie sich nicht früher angemeldet? Dann hätten wir auch richtig feine Gerichte auf den Tisch zaubern können."
Herr Niemeier winkte ab. "Das wird für uns reichen, hauptsache, der Kaffee ist gut. Zuvor müssen wir jedoch die Küche inspizieren und ihre Personalien überprüfen. Ist halt so, wenn der Bundespräsident woanders Speisen zu sich nimmt." Karl nickte und zugleich drängten sich sechs schwer bewaffnete Männer in den Gasthof. Wie eine eingeübte Truppe wurde alles im Inneren der rustikalen Landgaststätte überprüft. Ein Spürhund folgte und als die Herren mit den Schusssicheren Westen in die Küche wollten stellte sich Karl vor die Männer. "Halt, ich muss mein Personal vorab informieren, nicht das es in einem Drama für Elfride endet. Einen Moment."
Karl drückte sich in die Küche und nahm Elfriede die Kopfhörer vom Kopf. "Hier tauchen gleich ein paar Kerle auf, die dich überprüfen werden. Keine Angst, ich passe auf dich auf." Elfriede nickte und legte das große Messer zur Seite. Sofort drängten die Männer in die Küche und sondierten die Lage. Fleisch lag auf der Küchenplatte, Bratkartoffeln garten in großen Pfannen und die Zwiebeln schmorten bereits im Griebenschmalz. In einem großen Topf garten die Grünen Bohnen samt Grundlage und Fleischklößen.
Daneben wurde die Gulaschsuppe aufgewärmt und und die Pilze lagen bereits auf dem Schneidebrett. Brote wurden in der Schneidemaschine zerteilt und mehrere Eierpaletten standen bereit. Nichts sah in der Küche gefährlich aus. Die Messer wurden ignoriert, weil sie Elfriede kein Mordanschlag auf den Bundespräsidenten zutrauten. Karl ging in ein Nebenzimmer und warf die Kaffeemaschiene und den Teeautomaten an, der eigentlich nur ein großer Wasserkocher war. Aus dem Regal nahm er Teekannen und Teebeutel einer bekannten deutschen Teemarke.
Zurück im Speisesaal sprach Karl den wichtigen Herrn an. "Ja, es gibt ein Problem. Die Bedienungen sind noch nicht da. Wir müssen ein wenig umdisponieren. Es wäre gut, wenn sie uns zwei Männer stellen könnten, die die Spreisen zu den Gästen bringen könnten. Wir haben Menüwagen, die müssen nur in den Speisesaal geschoben werden. So kann ich rasch die Tische eindecken. Ich schlage vor, das der Bundeskanzler in der VIP Ecke sein Essen einnimmt und die ganzen Begleiter das Umfeld besetzen."
Niemeier nickte. "Gut, so machen wir es. Götz und Simmer, ihr holt den Bundespräsidenten. Wir sind achtundvierzig Männer, vier Referentinnen und zwei Protokollmitarbeiterinnen. Diese beiden Damen können sie unterstützen." Karl eielte zur Essensausgabe und belud die Menüwagen mit allem, was es für so ein Essen brauchte. Von den Warmhalteplatten bis zum Besteck und den Servietten wurde alles verladen. Rasch schob er die Wagen in den Speisesaal und begann einzudecken. Die Protololldamen halfen. Mit aller Präzision wurden die Bestecke auf die Tische gestellt. Ein Tisch diente als Kommunikationszentrale. Funkgeräte und Computer standen bereit.
Funkgeräte wurden noch reingeschleppt und Karl fand Zeit und Elfriede zu unterstützen. Die Gulaschsuppe köchelte bereits und die Pilze rundeten die Suppe ab. Elfriede gab ihr Bestes. Rasant kippte sie Zwiebeln auf die Kochplatte und nebenher kontrollierte sie den Eintopf. Zur Feuer des Tages wählte sie die Hochzeitskomposition für die Gulaschsuppe für den Geschmack. Sahne wurde zum Gulasch gegeben und nebenher landeten zwanzig Spiegeleier auf der Grillplatte. Dazu Speckstreifen und die Kartoffeln wurden elegant gewendet. Koriander landete in dem Bohneneintopf und eine Schaufel angeschwitzter Zwiebeln. Die Mettbällchen folgten und auch die vorgegarten Fleischstücke. Mit einen Pfiff motivierte Elfriede zwei Polizisten, den Eintopf in große Schüsseln zu schöpfen. Zuvor probierte sie die Suppe. "Delikat! So ihr Jungs, die ersten können futtern, wenn ihr den Eintopf auf die ersten Tische stellt. Packt nicht mit euren Fingern in die Suppe, sonst gibt es was hinter die Ohren."
Die Polizisten und anderen Leute bedienten sich gerne an den Speisen. Riesie Portionen Strammer Max wurden verdrückt und die Grünen Bohnen wurden auch gerne in die Futterluke geschoben. Der Bundespräsident genoss die Gulaschsuppe. Mehrfach wurde nachgenommen, denn offenbar sagte ihm diese Komposition mit Pilzen und Sahne zu. Kaffeekannen machen die Runde und auch einige Flaschen mit alkoholfreiem Bier fanden Abnehmer. Mit flinken Fingern tippte Karl alles in die Kasse ein. Dreißig Portionen Strammer Max, vierunddreizig Portionen Eintopf und sechsundzwanzig Guluschsuppen, dazu literweise Kaffee und Tee. Mineralwasser und kastriertes Bier.
Elfriede erschien und rollte noch vier große Schüsseln mit Götterspeise in den Raum, dazu Eierlikör und Sahne. Wie eine brave Ansammlung von ausgehungerten Wölfen stellten sich alle Männer und auch die Damen an. Aus einem Gefrierbottich löffelte sie noch Vanilleeis mit Schuß und gab es auf die Teller mit der Götterspeise. Viele der Damen und Herren genossen dieses Verwöhnprogramm.
Herr Niemeier trat nun zu Elfriede. "Ich denke, sie haben heite einen Menschen mehr als glücklich gemacht. Der Bundespräsident möchte einige Worte mit ihnen wechseln." Beflissen wischte Elfriede ihre Hände an der Schürze ab und folgte dem Herrn. Der Bundespräsident schaute zu der Küchenfrau. "Ein wunderbarer Gaumenschmaus. Wissen sie? Wenn sie jeden Tag Schnitzel, Steak und Hummer essen müssen, dann tut so ein wunderbares Essen gut. Es schmeckt sogar besser als bei meiner Mutter. Danke, für diese wunderbaren Geschmackskompositionen."
Die Röte stieg Elfriede ins Gesicht. "Danke, das ist nicht mein erstes Notfallprogramm. Hab halt gelernt, junge Männer gut zu sättigen." "Sie sind aber bescheiden. Mit so einem Essen könnte man sogar Staatsgäste beglücken. Danke, sie werden noch von uns hören."
Karl kredenzte inzwiesen einer Protokolldame die Rechnung. Pikiert sah sie die Rechnung. Es waren bereits weit über eintausend Euro. "Das muss ich mit dem Chef besprechen. Warten sie bitte einen Moment." Dezent stahl sich die Dame davon und eielte zum Bundespräsidenten. "Hier die Rechnung, die Sicherheitsleute haben gefuttert, wie ausgehungerte Wölfe. Es sprengt die Vergütung nach der Bundeshaltsverordnung. Bitte unterzeichnen sie mir den Sonderausgabenbeleg, damit ich die Rechnung auch haushaltstechnisch verbuchen kann."
Der Bundespräsident lachte entspannt. "Wir haben wie göter gespeißt. Ich zeichne es ab. Damit ist doch wohl alles klar. Oder?"