Wer kennt sie nicht, diese netten Einwegbecher für den Coffee to go. Jeder trinkt mal so einen überteuerten Kaffee, der zumindest mir nicht vernünftig schmeckt. Nach dem Gebrauch wirft man diesen Becher aus Holzfasern, Wachs und einigen Kunststoffen unbedarft weg. Okay, man ist ja kein Ökoapostel und kratzt sich nicht einmal verlegen hinter dem Ohr, was man da tut. Die Aussage der Coffee Shops ist, dass es für die Umwelt kein Problem darstellt, wen man mal einen Becher entsorgt. Zudem sind die Becher umwelttechnisch vollkommen unbedenklich. Ich kleiner Dummkopf werde da sicher nicht nachhaken, denn die Leute werden mich ja sicher nicht belügen. Oder? ich nehme an, Greenwashing ist ein Begriff. Warum sollte es schädlich sein ganze Landstriche zu entwalden, die Tropen abzuholzen und die subborealen Wälder zu zerstören.
Klaro, die Ketten lügen wie gedruckt. Denn - es sollte bekannt sein, dass es natürlich auch Becher mit sehr viel mehr Kunststoffen gibt, also in asiatischen Staaten werden auch Becher aus Styropor, Polyuretan oder noch schlimmeren Stoffen hergestellt. Der Deckel ist zu 100 % Kunststoff. Mit Glück ist es Polypropylen und wenn man Pech hat, dann sind da auch noch Weichmacher und Benzole und nette andere Stoffe, die nicht nur steril machen sondern auch noch den Krebs fördern.
Kassel ist keine Großstadt, sondern samt Landkreis leben hier nur 250 000 Menschen. Dazu die Touristen und Besucher von einigen Events. Zur Hochzeit der Einweg-Becherorgien gab es in Kassel 30 Mio. Becher pro Jahr in den Abfalltonnen. Eigentlich lagen sie überall herum und flogen durch alle Straßen. Nun kommt man ins Grübeln und überlegt sich, wie kann man den Konsum dieser Becher plastisch darstellen. Da ich ab und an zum Himmel schaue begann ich zu rechnen. Der Abstand Erde bis zum Mond sind 384400 Kilometer. Rechnet man den Jahresverbrauch für Mitteleuropa mit 300 Mrd Bechern an, dann ließe sich eine massive Brücke von der Erde bis zum Mond bauen. Na, gespannt, wie groß mag die Brücke sein?
Also mit diesen unbedeutende Menge an angeblich ungefährlichen Bechern ließe sich eine 8,77 Meter breite Brücke zum Mond bauen. Immerhin würde diese Brücke die Kosten für die Raumfahrt deutlich reduzieren, wenn man zum Mond latschen könnte. Ja, so eine Strecke braucht Zeit, und das wird so schnell keiner schaffen, aber man könnte es schaffen. Das sind nur die Einweg-Becher. Immerhin hat es einen kleinen Denkanstoß geliefert. In vielen Städten und schon manchen Staaten wurde es verboten.
Mit den Strohhalmen der Erde ließe sich ein riesiger Sonnenschirm für Grönland bauen. Also was spricht dagegen. Jo, der Mist landet in den Meeren und nur einige Millionen Tiere sterben daran. Als größte Umwelt-Verschmutzer kann man die Asean Staaten bezeichnen. Zukünftig wird man wohl Riffe oder neues Bauland im Meer mit diesen Müllbergen schaffen können. Das ist doch eine tolle Zukunft. Dabei frage ich mich, wann unsere Bundesregierung endlich ein Verbot ausspricht, was Einwegverpackungen angeht.
Übrigens, ich nutze seit über 40 Jahren eine Thermoskanne, die mich als Kaffee-Abhängigen am Leben erhält. Sie hält den Kaffee acht Stunden warm und vielleicht vererbe ich sie meinem Sohn. Ist halt noch echte Wertarbeit.
Wer etwas nachlesen möchte kann sich bei Greenpeace und anderen Umweltorganisationen gerne informieren.