Mit sechzehn wollte ich mir ein Mofa kaufen und verdingte mich in der Fabrik im Dorf. Eine der größten Fabriken in der Schweiz. Mit mehreren Hundert Mitarbeitern. Dort werden große Mengen Biskuits und Glacen hergestellt. Es ist knochenharte Arbeit am Fließband. Beginn um 7 Uhr und eine 43 Stunden Woche.
Wobei mein Ziel war möglichst viel zu arbeiten, um etwas mehr zu verdienen. Ich arbeitete 9 1/2 Stunden pro Tag. Dies ist wirklich sehr viel. Bei der Ankunft musste man seine Personalkarte in eine Stechuhr hineinschieben, anhand dieser werden die Stunden abgerechnet. Dann muss man sich in der Umkleidekabine umziehen in die Fabrikkleidung: weiße Hose und Oberteil und Schürze und ein Hut. Am ersten Fließband musste ich Nussstängelpackungen in Kisten einpacken. Immer acht pro Kiste. Von der Decke tönte das Radio. Aber es war mehr als langweilig. Wir durften, wenn wir wollten eine Packung aufmachen und davon essen. Dies machte ich die ersten paar Tage. Und danach nie wieder. Diese Biskuits ass ich während über 25 Jahren nicht mehr. Ich musste nur die Nase rümpfen. Nach dieser Zeit war es mir wieder möglich davon zu essen. Also diese Strategie bewährte sich gut für die Fabrik. Da die Festangestellten kaum noch von den Biskuits assen und darüber nur noch lachten.
Als kleine Abwechslung durfte ich kurz in die Glaceabteilung und auch noch in die Abteilung Jubiläumsmischung. Da musste ich jeweils zwei Bleche einer Sorte aufs Fließband streuen und dies mit fünf weiteren Sorten wiederholen und mit den Händen gut verteilen. Dann wurden diese maschinell in die Verpackungen abgefüllt und zugeschweißt. Zwischendurch gab es eine Qualitätskontrolle, um zu prüfen, ob in den Packungen alle Sorten vertreten waren. Dies war bei mir zum Glück der Fall.
Ich lernte sehr viel fürs Leben. Erstens, dass ein solcher Job trostlos ist und sich eine gute Ausbildung langfristig lohnt. Zweitens, dass gewisse Menschen in einen solchen Beruf hineinrutschen. Einer der Stapelfahrer musste heiraten, weil seine Freundin schwanger war, und so ergriff er einen solchen Job. Da braucht es sehr viel Willen, um danach seine wirtschaftliche Situation zu verbessern.
Damit keine Missverständnisse entstehen, danach genoss ich meine Ferien. In den Vorjahren war ich so viel in der Welt herumgekommen, dass ich diese Einblicke genoss. Mit sechzehn hatte ich über 8 Jahre im Ausland verbracht: Spanien und Venezuela. Umhergereist war ich auch schon viel. Besichtigung von Venezuela und Kolumbien. Aus dieser Optik hat mich eine andere Art Ferien nicht geschadet.