Es war nicht das erste Mal dass ich das Radio einschaltete und diese seltsamen Stimmen wahrnahm. Sie sagten:
"Der Dämon wird kommen."
Immer und immer wieder.
Leicht verängstigt schaltete ich das Radio ab und schaltete den Fernseher an. Hier sah ich nichts als ein Standbild und vernahm weißes Rauschen.
Ich wusste dass etwas mit meinem Haus nicht stimmt. Meine Frau hatte immer schon gesagt, dass es hier spukt. Nun mit der Zeit fing ich an ihr zu glauben.
Da es mit der Unterhaltung nicht so funktionierte, wie ich es mir gewünscht hatte, beschloss ich meinem Hobby nachzugehen, dem Sport. Ich ging in den Keller wo das Ergometer stand und begann zu radeln.
Ich fuhr bei 200 Watt, mit 300 Umdrehungen die Minute, dabei bekam ich ein Tempo von 20km/h, das machte ich eine halbe Stunde, bevor das Licht an der Decke begann zu flimmern. Ich sah nach oben um eine Mücke oder Motte vor dem Licht zu erkennen, doch es musste an der Glühbirne liegen. Also beschloss ich die Glühbirne auszutauschen und stieg vom Ergometer ab.
Die Glühbirnen lagen oben in der Küche , so stieg ich die Treppen nach oben und vernahm auch hier dieses seltsame Flackern des Lichts. Ein dunkles Grollen und die Schränke der Küche öffneten sich wie von Zauberhand. Mit einem Klacken fielen die Türen nach außen. Ich erschrak so sehr, dass ich aus der Küche rannte und bis aus dem Haus hinaus, wo ich mich in Sicherheit vermutete.
Von außen, sah ich dass das Licht in allen Zimmern des Hauses zu flackern schien. Begleitet von diesem dunklen Grollen bekam ich es mit der Angst zu tun.
Es schienen Gegenstände im Haus zu schweben, so gut wie ich es durch die Fenster sehen konnte.
Jetzt lebte ich gerade erst ein halbes Jahr in diesem Haus und nun glaubte ich zu wissen, warum es so billig gewesen war.
Ein Bremsgeräusch, meine Frau kam von der Arbeit.
"Was ist hier geschehen?", fragte sie. "Was hast du angestellt."
Ich sagte:
"Ich glaube bei uns spukt es."
Meine Frau fühlte sich in ihrem Glauben nur bestätigt, sah auf das Haus und nickte nur. Sie sagte:
"Wir müssen in die Kirche. Schnell!"
Gemeinsam fuhren wir zur Kirche und begannen zu beten, das die dunklen Geister aus unserem Heim verschwinden mögen. Und unser Gebet blieb nicht unerhört, die Hilfe näherte sich in Form des Priesters, er fragte:
"Neue Gesichter, wie schön. Es freut mich immer neue Gesichter bei uns zu sehen."
Meine Frau und ich erzählten ihm von den Vorfällen in unserem Haus und er fuhr mit uns dorthin um sich selbst ein Bild zu machen.
Er sah das Haus von außen, wie es in der Dunkelheit aus allen Fenstern heraus blinkte, in denen sich Schatten bewegten und sagte dann:
"Ich kenne das Haus. Das ist das Haus von Sally. Sie hat unsere Kirche immer gut besucht, doch sie war psychisch krank und nahm sich vergangenen Herbst das Leben. Es ist zu bedauern."
Nach einem Moment der Stille, sagte er:
"Ich nehme an, das ihre Seele gefangen ist in diesem Haus und jetzt ihr Geist hier haust."
"Wie hilft uns das weiter?", fragte er.
"Nun,", sagte er. "Dämonische Kräfte sind meist an einen Gegenstand gebunden. Sie müssen den Gegenstand finden und ihn entfernen um Ihre Ruhe zu finden."
Ich dachte nach, ich hatte das Haus vollständig neu eingerichtet nach dem Kauf. Das einzige was ich hatte stehen lassen, war das alte Klavier.
"Das Klavier!", sagte ich. "Es muss das Klavier sein."
"Wir gehen rein.", sagte der Priester.
Wir brauchten viel Kraft um die Tür zu öffnen, denn die Geister zogen von innen daran. Doch mit der Manneskraft des Priesters und mir war es uns möglich und so betraten wir mein Spukschloss.
Wer immer schon einmal mit der Geisterbahn gefahren ist, wird wissen das man Menschen leicht erschrecken kann. Doch mit der Furcht die ich besaß war es wahrlich nicht zu vergleichen, als ich durch den Flur ging. Etwas riss die Jacken von der Garderobe und wirbelte sie wie bei einem Tornado herum, ich fühlte jemanden mich von hinten antippen, doch dort war niemand. Ich hatte mich mehr als einmal erschreckt, als wir das Wohnzimmer betraten.
Dort spielte jemand Bach auf dem Klavier, eine süße Melodie, die in diesem Szenario, doch nichts als Furcht in mir hervor brachte.
"Das ist es.", sagte ich. "Das alte Klavier von Sally. Sonst ist nichts mehr hier."
"Ich spüre dunkle Energie.", sagte der Priester.
Er nahm sein Kruzifix vom Hals und beschwor seine Kräfte.
Da erschienen Schatten auf der Wand, die sich zu einem großen, einem mächtigen Schatten vereinten und aus der Wand heraus zu einem Monstrum formten. Es hatte gelbe Augen und die geschätzten 20 Zahnreihen blitzten auf, als es seinen gottverlassenen Schrei kundtat. Der Pfarrer betete und sprach die Worte:
"Bitte ich dich im Namen Gottes und des heiligen Geistes, dieses Haus zu verlassen!"
Er hielt der Kreatur das Kruzifix entgegen und das Monster tat einen jähen gellenden Schrei, während es in seinem eigenen Fleisch verbrannte.
Ruhe kehrte ein. Und mit Mühe rollten wir das Klavier zum Fenster hin. Und hievten es aus dem Fenster heraus. Ein letztes Mal, sonderte das Klavier seinen Klang, wenn auch sehr kaputt klingend, ab und zerbrach unter der Last seiner selbst.
"Jetzt ist es geschafft.", sagte der Priester.
Wir sind ihm sehr dankbar.
Das alles ereignete sich letzten Herbst und nie wieder vernahm ich etwas Schauriges in meinem Haus. Der Geist von Sally, scheint für immer ausgezogen zu sein. Und meine Frau und ich haben unsere Ruhe.