Meine Pfoten knirschten, als ich über den, mit Schnee bedeckten, Waldboden lief. Mein Fell bauschte sich auf und meine tiefschwarzen Augen erblickten das ängstliche Tier. Es starrte mich an und winselte vor Schmerz. Sein kleiner Körper war von Bisswunden übersehen und sein Fell vollkommen zerzaust. Blut tropfte in den Schnee und färbte das Weiß rot. Meine tiefe Stimme ertönte aus meiner Kehle und lies die Luft erzittern: "Ein Haushündchen hat hier nichts zu suchen...Das dich die Schattenkatzen erwischt haben, ist deine Eigene Schuld." Keine tröstenden Worte, doch lügen wollte ich auch nicht.
Schattenkatzen, sie waren gefürchtete Jäger. Vesteckten sich im Schatten, waren geruchlos wie Geister und ihr physischer Körpe,r verlor sich in der Dunkelheit. Sobald der Tag anbrach, war man sicher vor ihnen, doch für den Hund kam jede Hilfe zu spät. "Wer bist du?", fragte das kleine Tier und zitterte. "ich? Ich bin der Tot." Geschockt fuhr das Haustier zusammen und riss die Augen auf, es brachte kaum ein Wort heraus. Er versuchte zu sprechen, doch der Schmerz hielt ihn zurück. Ein höhes Jaulen schallte durch den Wald, schreckte Vögel auf, die aus den Bäumkronen flüchteten.
Ich werde dich von deinem Leid erlösen, armes Ding. Ich ging auf den vor Schmerz winselden Hund zu. Eine Träne rollte über seine Wange und tropfte zu Boden. Meine Nase berührte die seine. Die Augen des Tieres verloren alles Lebe, doch starrten mich immer noch ängstlich an. Eine leichte Windbriese fuhr durch den Wald und ich spürte die Anwesenheit seiner Seele. "Finde im Wald deinen Frieden, Haushund.", sagte ich leise, ich war mir sicher, dass er mich hören konnte. So wie die Seelen aller, die in diesem Wald von mir erlöst wurden.
Ich jauelte laut, um ihr Glück für ihr Dasein im Wald zu mitzugeben.
Der Wald war still, als ob er für den kleinen Hund trauern würde. Ich drehte mich um, da ich im Wald wieder ein Wesen spürte, was meine Hilfe brauchte.
Thema: Wald