Die beiden waren unzertrennlich, egal was war, sie waren immer für einander da. Sie taten auch viele schöne Dinge mit einander. Sie erlebten warme Sommernächte, sahen sich gemeinsam den Sonnenuntergang an oder erzählten sich Geschichten. Meist waren es die kleinen Dinge, die sie glücklich machten.
Doch diese Dinge, durften sie gemeinsam nie mehr erleben, wenn es nach den Eltern des Kindes ginge, dass weinend im Zimmer saß. Sie wollte ihren Freund nicht verlassen, nur weil andere ihn fürchteten.
Sie verstand die Furcht ihrer Eltern und den anderen Menschen nicht. Sie hatten Angst, nur weil er etwas größer war als die anderen....Na gut, viel größer. Dennoch, verstand sie die anderen nicht. Maru kannte ihn schon seit Ewigkeiten und er hatte ihr noch nie etwas getan, warum sollte er es also jetzt tun?
Maru atmete tief ein und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. Sie zitterte noch etwas, doch das sollte sie nicht aufhalten, dass zu tun, was ihr jetzt in den Kopf kam.
Sie öffnete das Fenster und hüpfte raus. Zum Glück, lebte sie in einer kleinen Hütte, wo das Raußspringen, aus dem Fenster nicht wirklich gefährlich war. Sie rannte, rannte tief in den Wald. Sie rannte hinaus, in die Finsternis der Nacht.
Das Mädchen wollte einfach nur noch weg von Zuhause, zu ihrem Freund. Es war sehr kalt draußen, doch das störte sie nicht. Rocco, ich komme, dachte sie, während sie immer schneller lief.
Sie wollte zu der großen Wiese rennen, wo sie sich immer getroffen hatten. Auch, wenn sie glaubte, ihn da wohl nie mehr auffinden zu können. Schließlich, hatten die anderen Leute diesen Treffpunkt gefunden und er wollte es sicher nicht riskieren, noch einmal, von anderen Menschen gesehen zu werden, die nicht Maru waren.
Marus Augenlieder wurden schwer und sie gähnte. Sie blieb stehen und sah sich um. Ihre Müdigkeit verflog, als ihr auffiel, dass sie gar keine Ahnung hatte, wo sie war. Alles war so dunkel und sah so anders aus, als am Tage.
Die Sterne funkelten am Himmelszelt, als ob sie Maru trösten wollten. Verzweifelt, sah sie sich wieder um und lief unsicher weiter. Die kühle Luft strich über ihre Haut und Maru zitterte.
Sie war schon eine Weile gelaufen, fast schon eine Ewigkeit, hätte sie meinen können. Ihre Beine taten weh und ihr vielen fast die Augen zu. Sie setzte sich auf den kalten Boden und langsam, kam kalter Regen vom Himmel.
Er wurde immer stärker und durchnässte das Kind völlig. Die Klamotten wurden ihr schwer und sie hatte keine Kraft mehr, aufzustehen. Stattdessen, sackte sie mit schwerem Körper zu Boden.
Da war sie nun. Irgendwo im nirgendwo, während der Regen wild und ohne Rücksicht, auf sie hinab prasselte. Sie kniff ihre Augen zusammen und merkte nun, wie auch die letzte Kraft, aus ihrem Körper wich.
Sie öffnete die Augen, als sie das tat, blickte sie in die grünen Augen ihres Freundes, der sie besorgt ansah. "Alles gut?", fragte er sanft und legte den Kopf etwas schief. "Ja", antwortete Maru, mit einem Lächeln im Gesicht, "Du bist ja da."
Wäre Rocco nicht zu groß dafür gewesen, hätte er sie gleich in die Arme geschlossen. So glücklich war er darüber, dass es seiner kleinen Freundin gut ging.
Ja, so war das nun mal mit den Beiden, niemand konnte sie jemals auseinander bringen. Sie waren einfach unzertrennlich.
Thema: unzertrennlich