Der Mond schien sanft auf sie herab, während sie sich wie eine Elfe im Kreis drehte. Das schwarze Haar viel ihr elegant über die Schulter. Anmutig tanzte sie in ihrer dunklen Robe unter dem blauen Mond. Das Mädchen glänzte in ihrer eigen Schönheit. Ich atmete tief die kühle Nachtluft ein und dachte darüber nach, wie es wohl wäre, mit ihr gemeinsam zu tanzen.
Doch nie hatte ich mich getraut, auf sie zu zugehen. Die Wesen ihrer Art waren mächtig und hübsch. Ihre Energie war nahezu gottesgleich. Und ich? Ich war nur ein herumirrender Fuchs. Trickserei und Schabernack, war das einzige, was ich mit meiner Magie anstellen konnte. Anders als diese eleganten und trotzdem zufürchtenden Wesen, die sogar Feuer spucken konnten. Ich sah dem Mädchen, wie jede Nacht, noch eine Weile zu, bis es aufhörte zu tanzen. Ich presste mich hinter einem Baum, als es an mir vorbei ging.
Wenn eines dieser Wesen mich wieder finden würde, dann würde es mich ohne zu zögern, wieder zu einer Dienerin machen. Die alles tut, was befohlen wird. Ich wollte dieses Erlebnis nicht wiederholen, darum blieb ich hinter dem Baum und traute mich noch nicht einmal zu atmen. Ganz langsam, versuchte ich abzuhauen, doch plötzlich trat ich auf einen Ast. Dieser zog die Aufmerksamkeit des Mädchens auf mich.
Schnell wollte ich mich in einen Fuchs verwandeln und davon rennen, doch es war zu spät.
Sie stand vor mir und sah mich an. "Ihr seid schnell", sprach ich leise mit zittriger Stimme. Ängstlich presste ich meine Ohren an meinen Schädel. Wie gerne hätte ich jetzt die vollständige Form eines Fuchses angenommen. Wie gerne wäre ich jetzt einfach nur weg gelaufen. Ihre Energie kribbelte auf meiner Haut und die Zeit schien still zu stehen.
Nach ein paar ruhigen Minuten, nahm das Mädchen meine Hand und hielt sie fest aber nicht zu fest. "Ich wusste schon die ganze Zeit, das du mich beobachtest, Fuchs",sprach sie zu mir. Ich wollte was sagen, ich wollte was tun, doch ich war wie gelähmt. Am liebsten hätte ich mich vor diesem Wesen auf die Erde geschmissen und um Verzeihung gebeten.
"Ich wusste auch vorher, das du mich beobachtest, Verstecken ist einfach nicht deine Gabe", fuhr sie fort und lachte leise. "Wenn ich ehrlich bin, warst du auch immer der Grund, warum ich nie aufhörte, hier zu tanzen", sprach das Wesen ruhig. In ihrem Blick, konnte ich Zuneigung erkennen. Mochte sie mich etwa?
Plötzlich zog sie mich langsam auf den freien Platz, wo der Mond drauf schien. Das Mädchen nahm nun auch meine andere Hand und fing an, mit mir zu tanzen. In diesem Augenblick, vergaß ich meine Furcht komplett, whärend der Mond sanft auf uns herab schien.
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