Stichwort: Gott/Götter (2021-02-02)
Die Zeit stand still. Nichts rührte sich. Chiara stand auf, spürte die Last der Zeit auf ihren Schultern und sah sich um. Alle Götter waren hier vereint. Alle zwölf Götter sahen sich an, zornig, hasserfüllt und ohne Gnade. Keiner von ihnen würde einem anderen verzeihen können. Chiara wusste, dass dies hier das Ende war. Sie alle standen an ihren Platz im Kreis der ewigen Götter. Ewige Götter. Nichts ist ewig, dachte Chiara und ging langsam auf ihre Freunde zu. Es war ihre Entscheidung, dass die Zeit für Dalia, Krytos und Aquess weiterlief. Für sie war es als wäre nichts passiert.
Dalia war die erste, die es erkannte.
"Er wird sie töten!", sagte sie leise, den Blick auf Zeus und Aphrodite gerichtet.
"Dann ist alles vorbei, sie müssen alle hier sein, versammelt", bemerkte Krytos das, was den Vieren bewusst war.
"Es ist schon passiert. Ich habe die Zeit zurückgedreht, ich hatte keine Wahl. Zeus hat erkannt, worauf es hier hiauslaufen wird und hat versucht dem Ende zu entkommen. Ich musste so reagieren."
"Wie können wir daran etwas ändern?", fragte Aquess.
"Die Handlungen jedes Einzelnen werden die gleichen sein, bis zu dem Zeitpunkt, an dem etwas anderes passiert. Wir können den Verlauf nur ändern, wenn wir eingreifen. Doch es muss so nah wie möglich an der schon existierenden Zukunft liegen, sonst könnte alles im Chaos versinken", flüstert Chiara.
"Du meinst, es muss jemand an Aphrodites Stelle sterben? Jemand von uns?", sprach Krytos das aus, was Chiara versuchte nicht wahr haben zu wollen. Doch das Mädchen mit den braunen Haaren nickte zögerlich.
"Dann werde ich es machen!",sagte Aquess ohne zu Zögern. "Ich habe mit meinem Leben schon abgeschlossen gehabt, als ihr mich aus dem Verlies meines Vaters gerettet habt!"
Chiara schüttelte den Kopf. Sie kannte die Antwort und traute sich nicht sie auszusprechen. Ihr Blick hing auf Dalia, die sich im Trümmerfeld umsah.
"Nein Aquess, dies ist nicht dein Ende", sprach sie leise, als ihr Blick an der Stelle hängen blieb, an der sie wenige Momente später sterben würde.
"Dalia, dass kannst du nicht wahrlich meinen", sprach Krytos entsetzt.
"Doch Krytos, denn ich bin bereits gestorben, nicht wahr Chiara?", fragte Dalia, direkt an das andere Mädchen gewannt.
"Ja, du stirbst, als du Kryos rettest."
"Du kannst mich nicht immer beschützen, Delia. Das kannst du nicht machen!", Chiara erkannte das Leid in seinen Augen, dass sie wenige Augenblicke zuvor schon gesehen hatte, sie konnte seinen Hass erkennen, dass sie ihn rettet.
"Deine Zukunft ist ist Vergangenheit, deine Zukunft ist dein Ende, einmal, zweimal, ist die Zukunft gleich der Vergangenheit", ziteriet Dalia Heucus. Ihr Schicksal hatte er es genannt und keiner hatte es verstanden.
"Krytos, die Zukunft muss der vergangenen Zukunft so nah wie möglich gleichen, auch ich bin eine Tochter des Zeus und ich bin bereits gestorben, nur bitte, sterbe du nicht auch! Lass deinen Zorn nicht an Zeus aus, er muss Leben, damit ihr das beenden könnt, was wir angefangen haben", Dalia nimmt seine Hand. "Ich verspreche dir, dass wir uns wieder sehen werden!"
Mit diesen Worten stellt sich Dalia vor Aphrodite.
"Schicksalsgöttinen! Hiermit nehme ich mein Schicksal an, doch helft ihr uns das Schicksal der Götter zu besiegeln!", diese Worten ließen das Zeitfenster zusammenbrechen und die Zeit begann zu laufen.
Wie in Trance beobachtete Krytos das Geschehende. Er sah, wie Zeus den Herrscherblitz senkte. Tausende Blitze entluden sich, als er Dalia durchbohrte. Er beobachtet, wie ihr Körper leblos zu Boden sackte, spürte wie Aquess seine Arme um ihn schlang um ihn davon abzuhalten sich auf Zeus zu stürzen.
"Du darst ihn nicht töten, dann wäre ihr Tod umsonst gewesen! Wir müssen es hier und jetzt beenden."
"Ich glaube nicht an die Götter!", hörte er Chiara hinter sich sagen, er drehte sich um und konnte ihre Tränen sehen.
"Ich glaube nicht an die Götter!", wiederholte Aquess die Worte mit belegter Stimme und doch konnte Krytos seine Entschlossenheit heraushören, das Unrecht, dass die Götter heraufbeschwören hatten zu beenden.
Er holte tief Luft. "Götter die ihre eigenen Kinder töten, denen Menschenleben nichts Wert sind und die nur ihre eigene Macht vor sich sehen, dürfen nicht existieren! Ich kann an solche Götter nicht glauben! Ich glaube nicht an die Götter des Olypms!"