Ich sitze gerade am Kamin, trinke Kaffee und träume vor mich hin, als es leise an der Tür klopft. Wer könnte das denn sein? Mühsam stehe ich auf, schlurfe langsam zur Tür und frage erst mal: "Ja, wer ist denn da?"
"Ich bin es, Stöff," erklingt eine mir nur zu bekannte Stimme auf der anderen Seite der Tür. Ich öffne sofort. "Oh, ist das schön, dass eine alte Zwergenfrau wie ich so netten Besuch bekommt," freue ich mich. "Komm nur herein und setz dich." Stöff tritt in den Raum, begrüsst mich auf Zwergenart und setzt sich dann auf den ihm zugewiesenen Polstersessel.
"Magst du etwas Kaffee oder doch lieber Tee?" möchte ich von ihm wissen.
Stöff überlegt. "Ich hörte schon mal von einem Getränk namens *Kaffee*, aber getrunken hab ich es noch nie," sinniert er. "Dann bringe ich dir mal ein kleines Häferl davon, mit etwas mehr Milch und Zucker, damit du kosten kannst," biete ich dem Zwergenmann an. "Oh, danke, das ist lieb von Euch, Frau Dirgis," freut er sich.
Als ich kurze Zeit später mit einem gut gezuckerten Milchkaffee aus der Küche zurückkomme, betrachtet Stöff gerade meinen Wollkorb. "Ihr arbeitet auch gern mit Wolle und Nadel, wie meine Tante Lise. Wenn Ihr möchtet, bringe ich Euch beim nächsten Mal etwas Schiegenwolle, fein und doch sehr wärmend," bietet er an. "Ja, die nehme ich gerne an, das wird bestimmt ein schönes warmes Schultertuch. Aber nun sollten wir zu deinem Hiersein kommen. Wir wollten ja über Feste und Traditionen plaudern," erinnere ich den gesprächigen Jungzwerg und nehme Feder und Papier zur Hand.
Stöff nimmt einen kleinen Schluck vom Kaffee und ich sehe ihm an, dass es ihm schmeckt. Dann stellt er das Häferl auf den kleinen Tisch am Kamin und beginnt...