Prompt: Outside/Public
CN: Buttplug
Öffentlichkeit
Safewordnutzung (nonverbal)
Roger legte den Arm um meinen Rücken und die Hand auf meine – ja, okay, mit viel gutem Willen war es gerade noch die Hüfte – nachdem wir durch die Tür des Diners getreten waren. Besser hätte er die Aufmerksamkeit gar nicht uns lenken können, denn sofort gingen alle Blicke zwischen mir und Toby, der Rogers andere Hand hielt, hin und her.
Ich verkniff mir das Augenrollen. Jedes Mal dasselbe. Aber heute war es tatsächlich ein wenig unangenehm. Selbst als Toby vorging, um zu fragen, ob es einen Tisch für uns gab, hatte ich noch immer das Gefühl angesehen zu werden.
Ich drängte mich etwas dichter zu Roger, in der Hoffnung, den Zweifel etwas abzuschwächen. Mist, im Taxi hatte das in meinem Kopf noch alles zu gut geklungen. Nicht einmal, dass ich den Tag verwechselt und eine ungünstig enge Hose anhatte, hatte mich bisher gestört. Doch nun mit den Blicken ...
Ja, natürlich hatte ich irgendwie gewusst, dass es sie geben würde. Die gab es immer, wenn ich mit den beiden unterwegs war. Aber so bewusst war es mir doch nicht gewesen. In meiner Vorstellung hatten die Menschen uns einfach keine Beachtung geschenkt.
Toby kam zurück und teilte uns mit, dass wir noch etwas warten müssten. Vielleicht eine gute Gelegenheit, mich ein wenig an die Situation zu gewöhnen.
Doch so ganz wollten mich ihre Erzählungen über ihren Besuch bei Tobys Mutter und Schwester nicht ablenken. Stattdessen wanderten meine Gedanken immer wieder dahin, dass die Menschen um uns rum etwas bemerken würden, dass es irgendwann auffallen würde, dass die Hose viel zu eng war. Und plötzlich war die vorher noch irgendwie spannende Möglichkeit gar nicht mehr so spannend, sondern beängstigend.
Aus ›es sind zwar andere Menschen da und der Gedanke allein ist echt interessant‹ wurde sehr schnell die Angst davor, dass jemand mein unruhiges Rumrutschen auf dem Stuhl bemerkte und Schlüsse daraus zog. Doch bei dem Versuch, es nicht zu tun, verkrampfte ich mich nur.
Als ich merkte, dass ich schon eine ganze Weile nicht mehr ihnen, sondern nur noch meinen kreisenden Gedanken zuhörte, strich ich kurz über Rogers Arm, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, und klopfte dann mit der flachen Hand zweimal darauf. Ich konnte nicht mehr. Was in einem kleinen Kreis funktionierte, war mir hier zu viel. »Ich geh kurz auf Toilette.«
»Soll ich mitkommen?«, fragte Roger besorgt.
»In zwei Minuten.« Ich brauchte kurz für mich allein, danach würde ich ihn aber brauchen.
Tief durchatmend stand ich vor dem Waschbecken und wartete auf Roger. Der Buttplug lag in einer Plastiktüte in meiner Manteltasche. Zum Glück war niemand im Bad gewesen, sodass ich ihn wenigstens kurz hatte abwaschen können.
»Alles in Ordnung?« Roger ließ sich mit der Frage nicht einmal wirklich Zeit, bis die Tür hinter ihm zugefallen war.
Unbestimmt zuckte ich mit den Schultern. »Jetzt schon.«
»Was war los?« Er zog mich an sich.
»Es tat irgendwie weh ... Und ich hatte Angst, dass es doch jemand merkt.« Ach Mensch, vielleicht wäre es alles halb so wild gewesen, wenn ich daran gedacht hätte, was für heute geplant war und eine weitere Hose angezogen hätte.
»Okay. Sorry.« Er strich sanft über meinen Rücken.
»Schon gut.« Sonst war das doch auch nie ein Problem gewesen. Keine Ahnung, was heute mit mir los war. »Ich geh dann mal.«
Roger ließ mich nicht wirklich los, sondern sah mich zweifelnd an. »Nur zur Erinnerung, falls dir gerade wieder irgendwas was anderes einreden will: Wir haben dich auch ohne sexuelle Handlungen lieb und wollen Zeit mit dir verbringen. Unsere Einladung gilt trotzdem noch. Wenn du aber trotzdem gehen willst, halten wir dich nicht auf.«
Ich kniff die Augen zusammen und nickte. Roger kannte mich und was in meinem Kopf vorging viel zu gut. Und ich hasste es, dass es mir trotzdem schwerfiel, ihm zu glauben.
»Heißt das, du bleibst?«
»Ja.«
Er küsste meine Stirn. »Schön. Wir haben mittlerweile auch einen Tisch. Kommst du, oder brauchst du noch etwas?«
Ich nahm seine Hand und machte einen kleinen Schritt in Richtung Tür. Letztendlich würde mir der Abend gefallen, ich musste nur noch wieder aus meinem eigenen Kopf herauskommen.