"Hallo?", flüsterte ich in die Stille. "Ist hier jemand?"
Ich konnte gerade noch einen Aufschrei verhindern, als ich ein Geräusch aus dem Schlafzimmer hörte. Zögernd schlich ich zurück in den Raum aus dem ich gerade gekommen war, immer bereit notfalls wegzulaufen und im Badezimmer einzuschließen. Doch als ich dort ankam, war nichts zu erkennen, nichts außer der Dunkelheit. Seufzend über meine Angst, wollte ich wieder in mein Bett kriechen, als ich sah, dass etwas auf meinem Polster lag. Mit zitternden Händen hob ich das etwas, das sich als Puppe herausstellte, auf. Mit zitternden Händen griff ich danach und machte das Licht an. Schreiend ließ ich sie wieder auf den Polster plumpsen. Die "Puppe" bestand eigentlich nur aus zusammengehefteten schwarzen Stofffetzen, auf denen eine Kugel als Kopf angeheftet war. Das Gesicht meiner Schwester lachte mich mit leeren Augen von der Kugel aus an. Weinend sackte ich zu Boden, doch schneller als gedacht hatte ich mich wieder gefangen, stand auf und schmiss die gruselige Puppe aus dem Fenster. Nachdenklich blickte ich ihr nach. Sah wie sie von der Dunkelheit verschlungen wurde und obwohl sie mir zuvor Angst eingeflößt hatte, war ich auf eine gewisse Weise traurig sie so alleine und verloren zurückzulassen. Kopfschüttelnd ging ich wieder in mein Bett, doch an Schlafen war diese Nacht nicht mehr zu denken.