(Tauriels Sicht)
Ich wachte auf und blinzelte in die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in mein Zimmer schienen. //So lange habe ich noch nie geschlafen//
Nachdem ich aufgestanden war und meine Rüstung angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zu Legolas Zimmer. //Ich muss mit ihm reden. Er wird früher oder später in den Düsterwald zurückkehren müssen, dahin kann ich ihm nicht folgen. // Ich blieb stehen, als mir ein anderer Gedanke durch den Kopf schoss. //Hat er das nur gemacht, damit er Thranduil ärgern kann? Nein, so ist er nicht. Oder doch? //
(Legolas Sicht)
Ich ging unruhig auf und ab. Diese Nacht war ein Bote aus dem Düsterwald in Minas Tirith eingetroffen und hatte mir einen Brief von meinem Vater mitgebracht. //Er will, dass ich zurückkehre. Das war ja zu erwarten, schliesslich bin ich noch immer der Prinz und sollte auch ab und zu in dem Reich anwesend sein, das ich eines Tages regieren soll. Ich muss es Tauriel sagen. // Als sich die Tür öffnete, fuhr ich zusammen. „Mae govannen, Tauriel", sagte ich und lächelte etwas halbherzig. Ihre braunen Augen musterten mich aufmerksam. „Guten Morgen, gut geschlafen?" Ich nickte. „Ich muss etwas mit dir besprechen, es geht um Tranduil." Ihr Lächeln erlosch. „Er will dass du zurückkommst, oder?"
(Tauriels Sicht)
„Ich hätte wissen müssen, dass es so kommt. Was wenn er von uns weiss? Vielleicht ist das der Grund, dass er dich zurückholen will! Was sollen wir jetzt tun?"
Legolas überlegte. „Wie wäre es, wenn Galadriel dich mitnehmen würde, wenn sie einen Besuch bei Thrandil macht?" „Was soll das bringen? Wenn nicht Eru selbst kommt, ändert er seine Meinung nicht." Eine Weile schweigen wir, dann kam mir eine Idee. „Du kannst mich Thrandil als deine Braut vorstellen, wenn er mich nicht erkennt. Ich könnte mich verkleiden." Legolas wirkte skeptisch. „Wie soll das gehen? Er kennt dich gut Tauriel." Ich überlegte. „Mit genug Puder kann man seine Gesichtszüge verändern. Und meine Haare könnte ich kürzen... Ich kenne ein Pulver, das die Haut vorübergehend dunkler färbt. Das sollte mit den Haaren auch funktionieren." „Es könnte nach hinten losgehen, dann hast du ein Problem." „Scheitern kann der beste Plan, also bist du einverstanden?" Er nickte schliesslich. „Ich muss in zwei Tagen aufbrechen, reicht das?" Ich nickte entschlossen. „Das bekomme ich sicher hin."
Legolas zog mich sanft in die Arme und küsste mich. „Men càrie ya!" (Wir schaffen das) Ich lächelte und genoss es. //Ich hätte mir vieles ersparen können, wenn die Zwerge nicht in den Düsterwald gekommen wären. Oder hätte Thranduil mich trotzdem verbannt? // Ich seufzte leise. Legolas musterte mich nachdenklich. „Was macht dir Sorgen?" Ich lächelte ein wenig. „Du kennst mich zu gut, curufin nîn." Er lachte leise auf. „Scheint so, ich habe schliesslich manche Trainingsstunden mit dir verbracht." Jetzt musste auch ich schmunzeln. „Und wehe du bist zu einer Sitzung zu spät gekommen... Wie oft hast du dich darüber beschwert, dass die Hälfte dieser Versammlungen einfach nur unnötig sind?" Legolas grinste: „So ziemlich jedes Mal, ausser wenn es um die Wachen ging." //Typisch.// Legolas liess mich Los und hängte sich seinen Köcher um. „Komm jetzt, es gibt sicher schon bald Frühstück." Ich grinste und folgte ihm gutgelaunt aus seinem Zimmer. „Du warst eindeutig zu lange mit Hobbits unterwegs."