Celyvar gilt allgemein als kulturelles Zentrum von Korr'dai - kein Wunder, denn hier fand unter anderem die Renaissance ihren Ursprung und hier wurde auch die moderne Avantgarde geboren. Insbesondere Malerei, Musik und Mode besitzen in Celyvar ihre berühmtesten Vertreter, wie etwa das Multitalent Lennard da Virrul, den Komponisten Kavari Maveki oder die Modekette Axira. Selbst für die ärmere Bevölkerung ist das Leben gekennzeichnet von Festen und Musik, gutem Essen und schöner Kleidung. Abgesehen von Marmor und Lebensmitteln - etwa Käse, Nudeln oder Zitrusfrüchte - gehört Kultur zu den wichtigsten Exportgütern von Celyvar.
Flaggen & Banner
Flaggen sind, ähnlich die Kleidung, als eigene Kunstform anzusehen. In Celyvar hat jede Stadt ein eigenes Wappen, genauso adelige oder ehemals adelige Familien. Sogar im Mittelstand sind Familienwappen verbreitet. Bei den Familienwappen handelt es sich besonders häufig um das Bildnis eines Vogels, der als Schutzpatron der Familie angesehen wird, seltener mit Ergänzungen um bedeutsame Gegenstände oder Bordüren. Stadtwappen enthalten häufiger Bäume oder Blumen.
Das Landeswappen von Celyvar ist grün mit drei goldenen Lilien. Verwendete Handelsflaggen sind ein Schloss auf grünem Grund oder ein goldener Adler auf blauem Grund mit grün-roten Weinranken - eine Erweiterung der Flagge von Lyveron.
Die einzelnen Provinzen haben folgende Wappen:
- Addorio: Rot mit einem goldenen Pferd im Galopp.
- Ipielle: Eine goldene Glocke auf weißem Grund.
- Lyveron: Ein goldener Adler auf blauem Grund.
- Tyverat: Gekreuzte, goldene Schlüssel auf rotem Grund.
- Rualin: Ein blauer Turm auf weißem Grund.
- Pacalle: Ein springender, roter Lachs auf weißem Grund.
- Livella: Eine goldene Meerjungfrau auf blauem Grund.
- Katalia: Gekreuzte, goldene Äxte auf blauem Grund.
- Avorigio: Eine weiße Burg auf rotem Grund.
- Lizu-e-Nito: Drei goldene Forellen unter einem goldenen Stern auf weißem Grund.
- Nivelieux: Blau mit einer von goldenen Weinreben umgebenen Lilie.
- Comoria: Ein goldener Drache auf rotem Grund.
Bekanntere Stadtwappen umfassen:
- Fitria: Drei weiße Lilien über einer blauen Krone auf rotem Grund.
- Toussainville: Gekreuzte Nadeln mit Rosenranken, gold auf blau, rot oder grün - je nach Epoche.
- Calcosta: Gekreuzte, rote Äxte auf weißem Grund, in der Mitte ein blauer Speer - es existieren auch detailliertere Wappen mit mehr Waffen. Üblicherweise verziert mit Ranken aus Vergissmeinnicht.
- Coryvera: Eine weiße Brücke auf blauem Grund, verziert mit Haselnusszweigen.
- Nimayelle: Eine Schriftrolle und ein Pinsel kreuzen sich auf goldenem Grund, verbunden über Efeu.
- Voluspa: Eine weiße Sonne auf blauem Grund.
Berühmte Bauwerke: Celyvar ist bekannt für einige uralte, auffällige Bauwerke.
Das erste ist der reichverzierte Siegesbogen in Fitria, ein großer Torbogen in der Mitte der Stadt, durch den die Haupthandelsstraße führt und der Kriegsszenen als Reliefs enthält.
Die Brücke von Coryvera ist so breit, dass darauf mehrstöckige Häuser errichtet wurden, vor allem Gerber und Schlachter, die ihre übelriechenden Abfälle direkt in den Salio entsorgen konnten.
Das wohl berühmteste Bauwerk ist jedoch der Schiefe Turm von Sitra, einer Kleinstadt in Katalia. Dieses hübsche Bauwerk aus mehreren von Säulen getragenen Ringen wurde leider auf zu weichen Kalkstein gesetzt und neigte sich mit der Zeit. Heute steht er in erster Linie dank der beständigen Mühen einer Gruppe Naturmagier, welche ihn durchgängig stützen.
Dämonenfallen: In Celyvar wurden mehrere großartige Dämonenfallen entwickelt, sehr wahrscheinlich aus dem Zusammenspiel von Forschung, mutigem Rittertum und weit verbreiteten Magiern, welche sich über ihre jeweiligen Erkenntnisse austauschten.
So fanden Gelehrte heraus, dass die meisten Dämonen ein bestimmtes Licht ausstrahlten, welches das Holz der in Celyvar verbreiteten gewöhnlichen Robinie bläulich leuchten lässt. Mit diesem Wissen konnten Beschwörungsformeln in scheinbar normalen Gebrauchsgegenständen aus Holz eingeritzt werden, welche sich erst aktivieren, wenn Dämonen in der Nähe erscheinen. Nach einigen Tests - meist ausgeführt von furchtlosen Rittern - wurde das System entsprechend verfeinert, um etwa die Stärke von Schilden zu verbessern, Gebäude und Städte mit verborgenen Bannkreisen zu versehen und unauffällige Holztruhen in sogenannte Limbo-Truhen zu verwandeln, die Dämonen einsaugen und gefangenhalten.
Erzählungen: Die Kunst des Erzählens, vor allem in Form von Balladen und Theaterstücken, aber auch als Märchen, ist eine hochgeschätzte Kunst. Viele Celyvari können aus dem Stehgreif wenigstens Kindergeschichten erfinden. Geschichten werden in erster Linie für die Unterhaltung erzählt, aber sie enthalten teilweise auch Berichte wahrer Tatsachen und sind somit historische Lehrstunden. Die mündliche Wiedergabe von Geschichten, welche wahr, umgedichtet oder frei erfunden sein können, gehören zum alltäglichen Leben. Somit besitzt Celyvar eine reichhaltige mündliche Erzählkultur, kaum ein Land besitzt so viele Märchen und Fabeln. Einige dieser Geschichten von Schätzen, Rittern und Lindwürmern enthalten mehrere Kapitel und können eine solche länge erreichen, dass man sie über mehrere Abende erzählen muss.
Hochzeitstisch*: In vielen kleineren Dörfern, insbesondere in den ländlicheren Gegenden um Rualin, gibt es die Tradition eines Hochzeitstisches. Dabei laden heiratswillige junge Leute zu einem festlichen Mahl. Ein Tisch wird irgendwo im Dorf platziert, meist an einem vielgenutzten Weg oder Dorfplatz. Der Tisch steht dabei immer im Freien, sollte es regnen, gilt dies als schlechtes Omen. Die heiratswillige Frau oder der heiratswillige Mann bereitet verschiedene Speisen zu. Dabei sollte das Essen selbst gemacht sein, wenngleich Freunde und Verwandte mit Rezepten aushelfen dürfen. Im Falle komplexerer Gerichte dürfen diese auch helfen, solange die heiratswillige Person den Großteil der Arbeit selbst macht.
An dem mit Speisen gedeckten Tisch dürfen nun verschiedene Personen Platz nehmen, oft bieten die Tische Platz für zwei bis vier Personen. Die ausrichtende Person bewirtet diese mit den Speisen, welche die Interessierten probieren sollen. Traditionell isst man eher wenig, lobt viel und geht bald wieder. Dagegen gilt es als unhöflich, ausschweifend zu erzählen, mehrere Portionen zu bleiben oder gar eine Bezahlung anzubieten! Auch mit anderen zu flirten ist ein grober Fehler. Die ausrichtende Person muss allerdings auch angesichts solchen Verhaltens den perfekten Gastgeber mimen. Sie darf Personen nicht auf Fehlverhalten aufmerksam machen oder sie zum Gehen auffordern. Auch eine Bezahlung ist in jedem Fall abzulehnen.
Die Tradition des Hochzeitstisches geht vermutlich auf die Sprichwörter 'Wahre Liebe liegt auf der Gabel', 'Liebe geht durch den Magen' oder 'Liebe beginnt auf dem Teller' zurück. Oft haben die Ausrichtenden beim Hochzeittisch bereits einen Kandidaten im Blick und richten ihre Speisen entsprechend auf dessen Geschmack aus. Da die Tradition oft nur innerhalb einzelner Dörfer verbreitet ist, kommt es gelegentlich zu Fällen, in denen nichtahnende Reisende die Höflichkeitsgebote eines solchen Tisches unwissentlich verletzen. Hochzeitstische gehören damit zu den vielen Fettnäpfchen, die einem nicht informierten Reisenden drohen.
Künste
Kunst wird in Celyvar hoch geschätzt, das Land wird als Ursprung vieler einflussreicher Stile anerkannt.
Besonders verbreitet sind Malerei, Musik und Mode, aber auch Architektur, Bildhauerei und Literatur. Viele berühmte Künstler stammen aus Celyvar. Der celeryische Barock und die celerysche Renaissance waren jeweils leitend für die Epoche und auch die Avantgarde scheint sich von Celyvar aus über den gesamten Kontinent auszubreiten. In Celyvar befindet sich auch der Touvré, das größte Kunstmuseum der Eisenwelt, mit unzähligen Originalen.
Die Mode aus Celyvar lebt von meist einfarbigen, aber farbenfrohen Kleidern und Anzügen und lebt von innovativen Schnitten und kostbaren Materialien - was zweifellos auch skurrilere Blüten treibt.
Die Musik aus Celyvar war ebenfalls in ihrem jeweiligen Feld epochenbeginnend. Die celyvarische Klassik gilt noch heute als Höhepunkt der Orchesterkomposition und Kammermusik, und natürlich gibt es auch eine Avantgarde-Bewegung in der Musik.
Die Architektur von Celyvar umfasst den Bau besonders schlanker Burgen und Schlösser sowie eleganter, freistehender Wachtürme. Bekannt ist Celyvar für die Nutzung farbiger Steine, die die Schlösser besonders hübsch machen. Traditionell werden für den Bau von Gebäuden so wenig Pflanzen wie möglich beseitigt. Weingüter, Schlösser und Villen bieten deshalb einen wunderbaren, überwachsenen und naturnahen Anblick. Etwa werden rankende Pflanzen auf der intensiv beige oder gelb gehaltenen Hauswand angesiedelt.
Bildhauerei wird ähnlich wie Malerei gepflegt und brachte verschiedenste Statuen hervor, die jedoch hinter der schieren Zahl und Größe melerischer Statuen zurückstehen müssen. Dennoch zeichnen sich die celeryschen Werke durch besondere Eleganz aus. Im Vergleich mit melerischen Statuen sind sie weniger realistisch, zugunsten künstlerischer Freiheit.
Die Literatur von Celyvar wird von langer, erzählerischer Lyrik wie Balladen, Hymnen und der höfischen Minne beherrscht, umfasst aber auch Erzählungen und Romane, welche besonders dafür bekannt sind, dass sie Tabus durchbrechen und unangenehme Wahrheiten ansprechen.
Mafia: Die Mafia ist eine der Schattenseiten von Celyvar. Schon zur Ritterszeit war der Stand der Familie für den Adel höchst wichtig. Hieraus entwickelte sich mit der Zeit kriminelle Organisationen, die sich weiterhin als Familia bezeichnen. Üblicherweise angeführt von einem gestrengen Oberhaupt und dessen leiblicher Familie sind die Mafias eine zusammengeschweißte Gemeinschaft, der man ähnlich schwierig entkommen kann wie der echten Familie. Jede Mafia hat ihre eigenen Erkennungszeichen und arbeitet in verschiedenen Feldern, welche Schmuggel, Schutzgelderpressung, Drogenhandel und andere kriminelle Handlungen umfassen. In größeren Städten und dichter besiedelten Gebieten ist es eigentlich unmöglich, nicht mit der Mafia in Kontakt zu geraten. Händler zahlen mindestens einer Familie Schutzgeld, Bandenkriege brechen recht häufig aus.
Marionetten: Das Marionettentheater der kleinen Stadt Ousborre hat inzwischen große Berühmtheit erlangt. Die handgefertigten Bühnen und liebevoll geschnitzten Figuren werden benutzt, um verschiedenste Märchen, Sagen und Fabeln darzustellen. Über die Jahre wurden unzählige Puppenspieler hier ausgebildet und die Bühne der Kleinstadt gilt als Herz der Puppenmacher weltweit.
Pferdezucht: Wie auch in Lirhajn sind Pferde in Celyvar ein wertvolles Gewerbe. In Addorio und anderen Ebenen gibt es große Herden Wildpferde, für die Ritter und Adeligen werden auch eigene Rassen gezüchtet, die sich durch einen schlankeren Körperbau von anderen Kriegspferden unterscheiden und besonders nach ihrer Schnelligkeit ausgewählt werden.
Währung: In Celyvar wird meist noch mit den Münzen aus der Ritterszeit bezahlt, welche sich in Gold, Silber und Kupfer aufteilen. Diese Taler sind mit verschiedenen Bildern von Städten und Burgen bedruckt, die Auskunft darüber geben, wo und wann die Münzen gepresst wurden. Ein Goldstück entspricht dabei zehn Silber, und ein Silber zehn Kupfer.
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*Mit Sternchen markiertes Kulturgut ist eine Spendengabe von Lyzian.