Ein uraltes Gemäuer, von Efeu und wildem Wein überwuchert - kein anderes Bild fasst Celyvar so treffend zusammen. Das Land der Sonne atmet Geschichte aus jedem Quadratzentimeter seiner grünen, hügeligen Landschaft rings um das Binnenmeer Livella. Aus der Zeit der Ritter und Königreiche haben die oftmals elfischen Burgen und Schlösser überdauert, die sich märchenhaft und im Einklang mit der vorhandenen Natur durch das Land ziehen.
Mit dem Ende der Kriege wurden Wachttürme zu den Zentren neuer Städte, die sich in Hügeln und Vorgebirgen, auf den weiten Ebenen oder am Ufer des Meeres erstrecken. Im fruchtbaren Land von Celyvar erhob sich eine neue, friedliche Ordnung, die Wein, Schmuck und Kleidung höher schätzte als Kampfesruhm, und ihre Waren heute in alle Welt exportiert. Doch nur wenige Schritte aus einer Stadt heraus, und man kann über das Fundament einer ehemaligen Wehranlage stolpern oder stößt auf einen einsamen, verwitterten Turm, der damals wie heute Geheimnisse birgt.
Magie verbirgt sich in geheimnisvollen Höhlen am Rand des Gebirges oder um rosenumrankte Burgruinen. Dünn besiedelt, beherrscht von einsamen Höfen und kleinen Dörfern, verbirgt die Wildnis von Celyvar mehr als einen Schrecken. Zugleich gibt es gewaltige Städte, pulsierend vor Leben, wahre Hochburgen von Kunst und Kultur.
Celyvar ist nach außen hin das perfekte Reiseziel: Warm und sonnig, mit hellen Stränden, geschützt vor den meisten Naturkatastrophen, geradezu märchenhaft. Doch wie in den Hochebenen Vulkane lauern, so birgt auch Celyvar eine andere Seite: Ein düsteres Gesicht, Monster im Schatten und Meuchelmörder im hellen Tageslicht. Die Zwiste der Ritterzeit mögen beigelegt sein, doch es bleibt die Mafia, welche sich in Familien ganz ähnlich bekriegt.
Es scheint, dass Celyvar ein heikler Drahtseiltanz gelungen ist: Das Neue begrüßen, ohne das Alte zu verlieren, Stolz die eigene Geschichte präsentieren, ohne sich von dieser in Ketten legen zu lassen; eine besondere Einheit aus Respekt gegenüber den Ruinen und Neugier auf die Weiterentwicklung, welche ohne größere Eingriffe in die natürliche Struktur des Landes vonstattengeht. Doch nie darf man vergessen, dass sich der sonnigste See dunkle Tiefen haben kann, und dass Gefahr in diesem Märchenreich näher ist, als man glaubt.