Sonja lag an Josefs Seite. Sie sah ihn nicht an, so als schäme sie sich.
"Es tut mir leid, Sepp, Ich würde dir so gerne alles sagen. Bitte respektiere den Eid, den ich ablegen musste."
"Bist du denn auch wirklich Sonja Tremer? Oder ist das ein Deckname für irgend eine Undercoversache?"
"Ich bin Sonja! Ehrlich und ich bin auch nicht undercover, aber ich kanns dir nicht erklären! Wenn wir abhauen würden... ja... Aber so gehts nunmal nicht! Aber ich hab dich lieb! Ehrlich! Bitte glaub mir doch!"
"Kleines, dass du dich in mich verliebt hast, hab ich nie bezweifelt! Aber ich will eine Partnerin, auf die ich hundertprozentig zählen kann! Die mich nicht anlügt! Ich hatte noch nie so fantastischen Sex wie mit dir! Aber ich muss dir vertrauen können, wenn wir ein Paar sein wollen. Das ist leider genauso wichtig, verstehst du?"
"Ich stell jetzt den Wecker und mach das Licht aus! Und dann werd ich mich wieder an dich kuscheln. Was dann passiert, werden wir sehen, Sepp! Auf jeden Fall, werde ich dich morgen um vier mit einem Frühstück wecken... Und ich sehe es nicht als strafbare Handlung, wenn ich dich zwischendurch vernaschen sollte..."
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Natalie setzte sich zu ihrer Mutter. "Es ist so wie es ist, Mama. Ich mach dir keinen Vorwurf. Und ich hab dich lieb, genau wie Hannes. Und jetzt lehn dich zurück. Ich werd heute Abendessen machen."
Natalie stand auf und begann, das Abendessen zu richten und Hannes setzte sich zu seiner Mutter. Da müssen wir jetzt durch, Mama. Aber zusammen schaffen wir das, wir drei! Oder aber... wir vier!" Zu ihrer Erleichterung nahm Renate wahr, dass Natalie lächelte, als Hannes es ausgesprochen hatte...
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Karl saß nun endlich zu Hause in seinem Wohnzimmer und ließ den Tag Revue passieren. Er war froh, Josef Brantner doch noch erwischt zu haben. Zwar schien der die Warnung nicht ernst zu nehmen, aber er hatte mit ihm vereinbart, morgen Mittag in der Krone ein Bier zusammen zu trinken. Da würde er schon Gelegenheit haben, ihn eindringlich zu warnen.
Was Renate betraf, war er immer noch überrascht. Er hatte nicht mehr gewusst, wie schön es ist, begehrt zu werden. Es war schön gewesen, ihre Erleichterung zu spüren, nachdem er ihr gesagt hatte, dass auch er sie immer noch liebt. Ein seltsamer Tag, neigte sich dem Ende zu.
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Irgendwann in dieser Nacht, Sonja hatte ihre Drohung wahr gemacht, war Sepp erschöpft in einen tiefen Schlaf gefallen. Sonja aber, wollte die Augen nicht mehr schließen, nachdem sie kurz eingenickt war. Denn immer wenn sie die Lider senkte, sah sie ihre Betreuerin aus dem Heim vor sich. Anna sah mitleidig auf sie herab.
"Irgendwann wirst du die Rechnung dafür präsentiert bekommen, dass du auf alle Regeln pfeifst! Wenn du das Gefühl hast, endlich glücklich zu werden, wird der Herrgott dich strafen! Und ich würde dich so gerne davor bewahren..."