„An deiner Seite?“ Teo konnte nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Hieß das, Akito würde ihm noch eine Chance geben? Er würde ihm verzeihen? Als er Akito nicken sah, wurde ihm fast schon schwindelig so erleichtert war er. Würde er es ihm wirklich so leicht machen? Teo wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder mit ihm nach Hause zurückkehren zu können. Er würde sich um alles kümmern und Akito würde den Tag zwischen Rosen verbringen können. Ohne jegliche Sorgen, ein langes erfülltes Leben genießen.
„Ja, an meiner Seite. Wirst du mit mir zurückkehren und an meiner Seite stehen oder bleibst du hier bei König Vedal? Ihm treu ergeben.“
Teo war wie versteinert. Nicht in seinen kühnsten Träumen hätte er es sich nicht ausgemalt, dass Akito ihn einfach so akzeptieren würde. Er hatte mit allem gerechnet. Als Verräter beschimpft zu werden, gehasst oder vielleicht sogar verschmäht. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wie Akito ungeduldig auf eine Antwort wartete.
„Ist die Frage wirklich so schwer zu beantworten? Ja oder nein?“
Teo zuckte zusammen, als Akitos Stimme etwas lauter wurde und ihn aus seinen Gedanken riss. Abrupt stand er auf. Niemals wieder würde er zulassen, dass es auch nur annähernd einen Grund für Zweifel an seiner Treue Akito gegenüber gab. Teo war sich nicht sicher ob Akito die Geste verstand, aber er wollte auf Nummer sicher gehen. Er würde Akito unabdingbare Treue schwören, er würde absolut alles für ihn tun. Mit einer schnellen Bewegung nahm er Akitos Hand in die seine und kniete nieder. Mit einer Entschlossenheit, die er noch nie gefühlt hatte, führte er Akitos Hand an seine Stirn und sprach seinen Schwur.
„Ich schwöre bei meinem Leben, solange Ihr mir erlaubt an der Eurigen zu verweilen, werde ich Eure Seite nie wieder verlassen. Niemals wieder werde ich Euch etwas vorenthalten oder Euch belügen. Ich werde Euch alles über mich erzählen, was Ihr wissen möchtet. Das schwöre ich. Bei meinem Leben.
Ich weiß es steht mir nicht zu, aber bitte, könnt Ihr mir ein letztes Mal vergeben und mir gestatten an eurer Seite zu stehen?“
Zu Teos Überraschung ließ Akito mit seiner Antwort nicht lange warten. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter. Als Teo ihn ansah, hätte er gleich wieder in Tränen ausbrechen können. Wahrscheinlich hatte er in seinen fast schon vierzig Lebensjahren noch nie so viel geweint, wie heute an einem einzelnen Tag.
„Eine letzte Chance sei dir gewiss. Aber bitte Teo, verletze mich nie wieder.“
Teo fühlte sich, als hätte ihn jemand losgebunden und von einer schweren Last befreit. Aber er kam nicht umhin zu bemerken, wie vernarbt Akitos Hände waren. Zudem schienen seine Hände unentwegt zu zittern. Als Akito seinen beunruhigten Blick bemerkte zog er seine Hände rasch zurück. Teo hätte ihn am liebsten gefragt was passiert war. Aber er konnte spüren, dass Akito es ihm nicht erzählen würde. Zumindest nicht jetzt. Teo lächelte. Er konnte warten.