Das heutige Sprichwort stammt angeblich von Martin Luther. Ob dem tatsächlich so ist, lässt sich jedoch nicht belegbar nachweisen.
„...und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt in tausend Stücke zerbräche, ich würde heute noch einen Baum pflanzen.“
Eigentlich erklärt sich dieser Spruch schon fast von selbst. Im Grunde geht es um Hoffnung und um eine positive Weltanschauung. Der Baum ist hier das Symbol der Hoffnung, da er neues Leben bringt. Und egal, was einen erwartet, was die Zukunft auch bringen mag, ist es wichtig, das Positive nicht zu vergessen. Selbst wenn es „vergebens“ scheinen mag, am Ende noch einen Baum zu pflanzen, da dieser vielleicht nie zu voller Größe heranwachsen wird, man vielleicht nie erleben wird, wie er Früchte trägt, ist es dennoch etwas Gutes. Denn bis es so weit ist, ist es etwas, an dem man sich auch in schweren Zeiten erfreuen und festhalten kann, das einem einen Grund liefert, weiterzumachen.
Es geht um das hier und jetzt, um den nächsten Schritt, den nächsten Besenstrich, um es mit den Worten aus ‚Momo‘ zu sagen. Wichtig ist das, was im Augenblick passiert und nicht das, was morgen vielleicht passieren könnte.
Wir alle haben etwas in unserem Leben, das uns wichtig ist. Wichtiger als anderes, Dinge, die das Leben für uns vielleicht sogar erst lebenswert machen. Dinge, ohne die wir uns vielleicht fragen, ob ‚alles‘ überhaupt noch Sinn macht.
Fällt dann etwas Weg, das eine derart große Bedeutung für uns hat, wirkt es manchmal, als ob die Welt in tausend Stücke zerbräche. Doch was würde passieren, wenn wir uns davon komplett zu Boden drücken lassen? Wir wären handlungsunfähig, könnten rein gar nichts mehr tun oder bewirken.
Die Hoffnungslosigkeit, die daraus entstehen kann, ist wie eine riesige Mauer, die uns die Sicht versperrt, ein weiterkommen schier unmöglich macht.
Gerade dann ist der richtige Zeitpunkt, um einen „Baum der Hoffnung“ zu pflanzen.
Niemand weiß zu diesem Zeitpunkt, ob das eigene Handeln von Erfolg gekrönt sein wird. Ob es überhaupt einen Nutzen hat. Aber es hilft uns, aus der Lethargie der Handlungsunfähigkeit herauszukommen.
Und oft reicht dieser sprichwörtliche Baum schon aus, dass wir wieder positiv nach vorne blicken können. Dass wir neuen Mut fassen können, unsere Probleme, Aufgaben - oder was auch immer es sein mag - anzugehen.
Alles beginnt mit dem ersten Schritt. Wenn es uns gelingt, diesen zu tun, folgen automatisch auch die nächsten Schritte.