Es waren einmal ein Mann und eine Frau. Die lebten in einem kleinen Häuschen neben dem Anwesen einer Zauberin. Die beiden wussten allerdings nicht, dass ihre Nachbarin eine Zauberin war, welche die Menschen verhexte, um an deren Kinder zu gelangen.
Der Mann und die Frau wünschten sich so sehr ein Kind, doch es wollte und wollte mit dem Nachwuchs nicht klappen. Eines schönen Tages bemerkte die Frau, sie war endlich guter Hoffnung. Das Kind unter ihrem Herzen wuchs und gedieh, genauso wie ihr Appetit, der von Tag zu Tag größer wurde. Den größten Heißhunger verspürte sie beim Anblick der Rapunzeln, die in ihrem Garten wuchsen. Sie aß so viel davon, bis sie nicht mehr konnte und kein einziges Pflänzchen mehr auf ihren Beeten zu finden war.
Eine Lösung musste her. Die Frau dachte nach. Während sie zwischen ihren Beeten hindurchschlenderte, bemerkte sie, ihre Nachbarin hatte dieselben Rapunzelpflanzen im Garten. Die Gier der Frau stieg ins Immense, dass sie es kaum noch aushalten konnte. Sie schickte ihren Mann los, um im Nachbargarten Rapunzeln zu stehlen.
Doch die Pflanzen der Zauberin hatten besondere Kräfte. Je mehr die Frau davon aß, umso größer wurde ihre Gier danach. Bald musste ihr Mann täglich dreimal zur Nachbarin huschen, um dort den begehrten Salat zu stehlen.
Die Zauberin bemerkte den Diebstahl und beschloss, dem Mann aufzulauern. Als er wieder in ihren Garten ging und die zarten Rapunzelpflanzen büschelweise ausriss, stellte sie ihn.
„Dieb, gemeiner. Du wagst es meine Rapunzeln zu stehlen!“, begann sie zu zetern.
„Entschuldige, Frau Nachbarin“, begann der Mann zu erklären. „Meine Frau ist seit einiger Zeit guter Hoffnung und hat ganz schlimmen Heißhunger auf diese Rapunzeln. In unserem Garten hat sie allerdings schon alle aufgegessen. Du warst unsere letzte Hoffnung.“
„Dann will ich mal nicht so sein“, erwiderte die Zauberin. „Aber ich möchte als Gegenleistung euer Kind, wenn es zur Welt gekommen ist. Immerhin nährst du es von meinem Hab und Gut.“
Erst wollte der Mann ablehnen, doch als er das entschlossene Gesicht der Frau sah, wusste er, es blieb ihm nichts anderes übrig, als auf diesen Handel einzugehen.
Der Tag, an dem das Kind zur Welt kam, war gekommen. Pünktlich nach der Geburt erschien die Zauberin und verlangte ihren Lohn. Schweren Herzens gaben die frischgebackenen Eltern den Säugling der Nachbarin.
Das Kind, es war ein Mädchen, wurde Puranzel genannt. Sie wuchs im Laufe der Jahre zu einer wahren Schönheit heran. Ihr Haar war so gülden, dass es der Sonne Konkurrenz machte. Allerdings hatte es das Mädchen faustdick hinter den Ohren. Kaum war sie den Kinderschuhen entwachsen, lief sie hinter jedem Mann her, den sie in ihre Fänge bekam. Sie verlustierte sich mit jedem, den die bekommen konnte, egal, welcher Herkunft er war. Sogar das feige Schneiderlein und Grumpelstölzchen mussten dran glauben. Wenn Rusenblau und Aschenfee nicht so folgsam gewesen wären, wären sie auch noch mit in Puranzels Orgien einbezogen worden.
Die inzwischen gealterte Zauberin sah sich das eine Weile an, bis für sie das Fass übergelaufen war. Sie sperrte Puranzel in einen hohen Turm und verschloss die Tür so fest, dass niemand sie öffnen konnte.
Nur wenn die Ziehmutter dem Mädchen Essen bringen wollte, durfte diese aus dem Fenster schauen. Die alte Frau stellte sich dann am Fuß des Turmes hin und rief:
„Puranzel, Puranzel, lass dein Haar herunter.“
Und Puranzel ließ ihr Haar, das inzwischen zu einem langen Zopf gewachsen war, herunter. Die Frau hängte den Korb mit den Speisen daran und ging wieder zurück in ihr Haus. Puranzel selbst besuchte sie nie in ihrem Turm, weshalb das Mädchen sehr traurig war. Auch die geilen Spiele mit den vielen anderen Märchenfiguren fehlten ihr sehr, sodass sie oft nicht wusste, wohin mit ihrer Lust.
Ein Jüngling, der das Treiben beobachtet hatte, fand Gefallen an Puranzel, deren güldenes Haar ihn regelrecht verzauberte. Er beschloss, Puranzel in ihrem Turm zu besuchen. Nur musste er dazu einen günstigen Zeitpunkt abwarten, um nicht von der Hexe ertappt zu werden.
Am nächsten Tag, kaum war die Zauberin in ihrem Haus verschwunden, stellte er sich unter den Turm. Er sagte den gehörten Spruch auf:
„Puranzel, Puranzel, lass dein Haar herunter“,
Puranzel ließ ihr Haar erneut nach unten. Der Jüngling stieg flugs nach oben ins Turmgemach.
Puranzel war außer sich vor Freude, endlich wieder ein anderes Gesicht zu sehen als immer nur das ihrer Ziehmutter. Sie stürzte auf den jungen Mann und vergnügte sich augenblicklich mit ihm, dass sich die Balken bogen.
Als der Jüngling endlich das tat, was sie schon so lange vermisste, stieß sie wolllüstige Schreie aus. Sie konnte gar nicht genug davon bekommen und wollte immer mehr. Auch dem jungen Mann gefiel das wilde Gehabe seiner Partnerin, dass er regelrecht süchtig nach ihr wurde. Sie taten es immer und immer wieder, beinahe jeden Abend, sobald Puranzels Wachposten im Haus verschwunden war.
Puranzel wurde eine ausgeglichene junge Frau, deren geile Bedürfnisse stets befriedigt wurden.
Der alten Zauberin blieb das wollüstige Treiben ihrer Ziehtochter nicht verborgen. So ging sie auf die Lauer. Sie sah, wie der Jüngling an Puranzels Haar nach oben in den Turm stieg und kurz darauf wildes Gerammel und Gestöhne zu hören war.
„Na wartet. Euch krieg ich“, drohte die Alte still.
Am nächsten Tag, als sie Puranzels Speisen brachte, stieg sie in den Turm nach oben. Sie fesselte das Mädchen nackt auf einem Stuhl und stellte diesen neben das Fenster. Sich selbst zog sie ebenfalls nackt aus und wartete so auf die Ankunft des Mannes.
Endlich erklang unten der verabredete Spruch. Die Zauberin ließ Puranzels Haar nach unten, damit der Jüngling hochsteigen konnte. Dort empfing sie ihn. Erschrocken wollte er flüchten, doch die Zauberin bannte ihn mit einem Zauberspruch, dass er in eine Art Trance verfiel, jedoch eine mächtige Latte bekam. Dann vergnügte sie sich vor den Augen Puranzels mit deren Galan, bis sie erschöpft zusammenbrach. Erst danach löste sie Puranzels Fesseln, damit diese ihre Geilheit befriedigen konnte.
Dem Jüngling impfte sie ins Hirn, nur noch mit ihr und Puranzel gemeinsam der Lust zu frönen, was sie von diesem Tage an beinahe täglich taten.
© Sandy Reneé / 24.09.2013